Täglich grüßt das Murmeltier

Familienleben und die Vereinbarkeit mit Kindern

Familienleben D.E.L.U.X.E – Stress vermeiden

Es ist 6:30 der Wecker klingelt. Ich stehe verschlafen auf. Mache mir einen Kaffee und begebe mich gleich an die ersten Tätigkeiten meiner Arbeit. Mails checken. Die ersten Entwürfe aufrufen. Hier und da eine Kleinigkeit erledigen. Sind die ersten Dinge abgearbeitet, versuche ich die Kinder zu wecken, während diesem Versuch, mache ich mich selbst notdürftig fertig. Die Zeiten für lange Zeremonien im Badezimmer sind schon lange vorbei. Inzwischen geht die kleine Auszeit im Bad ruck zuck und dennoch, möchte ich nicht klagen, denn ich genieße es sehr. Mit den richtigen Pflegeprodukten, Gerüchen und eigenen Woflfühlmomenten sind selbst diese kurzen 5 Minuten eine wahre Kraftquelle für mich.

Irgendwann habe ich mir dies angewöhnt. Man sagt, es braucht 21 Tage bis Dinge zu Routine werden. Zu erst ist es ein kleiner Kraftakt gewesen, immer vor den Kindern aufzustehen. Inzwischen gehört es zu mir, wie mein morgendlicher Kaffee. Ich habe erfahren, dass es mir besser geht, wenn ich meinen Tag mit etwas Me-time beginne.

Sind die Kinder erst einmal wach, beginnt das große Chaos. Von null auf 100 sind die Kräfte mobilisiert und die einst düstere, recht aufgeräumte Wohnung ins reinste Spielzeugchaos getränkt. Mir fällt es schwer dies zu ertragen. Zu klein sind unsere vier Wände, als das ich diesem Treiben voller Seelenruhe zuschauen könnte. Ich mag es nicht. Unordnung stresst mich. Trotzdem möchte ich, dass meine Kinder einen schönen Morgen verleben, bis der eine in seinen Kindergarten geht und die andere zur Tagesmutter.

Leben mit Kindern und dem Wunsch: Nicht immer gestresst zu sein.

Vor ein paar Wochen noch, stand ich immer wütend in der Mitte des Raumes und kämpfte für meine Ansichten. Ich dachte, “auch ich bin wichtig. Wenn es jetzt SO ist, wird es eben heute Nachmittag schöner.” Diese Annahme habe ich inzwischen abgelegt. Warum? Ganz einfach, weil ich die kleinen Kinderseelen begonnen habe, verstehen zu wollen. Zunächst gab es in unserem Alltag die Kinder und auf der anderen Seite mich, die Mutter. Ich bin davon ausgegangen, dass meine Wünsche und Bedürfnisse wertvoll sind. Genau so wertvoll, wie die der Kinder und da ich am Morgen vor so vielen Herausforderungen stehe, wurden meine Bedürfnisse von mir mehr gewichtet, als die der Kinder. Natürlich alles im Hinblick darauf, dass die beiden Kids am Nachmittag dafür verwöhnt werden.

De facto ist es aber so, dass Kinder nicht die Fähigkeit besitzen nach vorne zu schauen und Dinge in der Relation zu sehen. Sage ich am Morgen zum Beispiel (bitte nicht werten an dieser Stelle. Ist nur ein Beispiel zur Verdeutlichung) “Wenn Du dir jetzt die Jacke anziehst, dann darfst Du heute Abend fernsehen” versteht es das Kind überhaupt nicht, welche Konsequenz sein Handeln haben wird. Das, was folgt ist? Keine Reaktion auf meinen Wunsch. Aus diesem Grund klappen bei Kindern “wenn – dann” setze so gut. Auf eine Handlung folgt eine Belohnung, das ist die Sprache des Kindes.

Ich habe mir also Gedanken darüber gemacht, was solche Mama bedürfnisorientierten Momente mit meinen Kindern anrichten. Gehen wir nämlich davon aus, dass mein Moment – IHR LEBEN darstellt, bekommt dieser Morgen eine ganz neue Sichtweise. Eine neue Perspektive auf unser Leben.

Wenn dieser Morgen ihr Leben darstellt, wird er enorm wichtig, oder?

So habe ich angefangen natürlich weiter dafür zu sorgen, dass meine Bedürfnisse erfüllt werden, aber ohne dabei auf Kosten der Kinder. Sprich, ich habe Stress rausgenommen. Ruhe reingebracht, denn meine Bedürfnisse sind ja noch wie vor elementar. Ich muss nur lernen sie anders umzusetzen. Weniger Stress, durch weniger Belastung geht nur indirekt. Also muss ich, als Erwachsene schauen, dass ich mir unseren Morgen SO gestalte, dass er für mich angenehm wird.

Was bedeutet das?

Im Grunde habe ich mit dieser Erkenntnis zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Mir geht es gut, weil meine Bedürfnisse erfüllt werden. Den Kindern geht es gut, weil es ruhig und ausgeglichen zu Hause ist. Sind wir ehrlich zu uns, geht es uns mit der ganzen Wut im Bauch nämlich, trotz des heraus brüllen der eigenen Bedürfnisse und der Erfüllung dieser, überhaupt nicht gut. Wir lieben unsere Kinder und wollen diesen ganzen Stress überhaupt nicht, oder?

Die Frage, die ich mir gestellt habe lautet also: “wie bekomme ich mehr Ruhe in den stressigen Morgen mit meinen Kindern?

Das ist eine berechtigte Frage für dessen Umsetzung ich lange gebraucht habe.

Zunächst früher aufstehen. Ganz wichtig OHNE ZEITDRUCK. Mit Zeit im Nacken lebt es sich furchtbar.

Stress raus nehmen. Ich komme zu spät? Dann ist das so. Die Kinder sind noch nicht in der Schule, also kann man dies auch mal nutzen und sich seine eigenen Schwächen eingestehen. Falsches Zeitmanagement? Ja, heute Morgen ist das so gewesen. Im Grunde steht dahinter das Eingeständnis nicht immer perfekt zu sein. Wie fühlt es sich an, wenn wir laut sagen: “Ich bin keine perfekte Mutter?” Wie ein Versagen? Warum eigentlich, denn sind wir perfekte Hausfrauen? Ehefrauen? Ich denke? Nein. Auf so vielen Ebenen sind wir nicht perfekt und es macht uns nichts aus. Oftmals geben wir bewusst nur 70%, um uns zu schonen für irgendwas, doch als Mutter, fühlt man sich gleich als absolute Versagerin, warum?

Wir machen Fehler. Punkt!

Ich habe mein Kind heute zu spät in den Kindergarten gebracht. Ist blöd. Ich weiß. War mein Fehler und es tut mir leid. So ist es heute gelaufen. Kann man nicht ändern, sollte man damit aber auch für diesen Tag abhacken ohne sich weiter zu grämen.

Genügend Zeit einplanen mit Kindern ist wirklich das A und O.

Ebenfalls wichtig ist abends solche Umstände zu schaffen, dass man sich wohlfühlt.

Alles rauslegen für das Frühstück. Bereits die Klamotten parat legen. Küche aufräumen für freie Flächen. Spielzeug wegräumen und die Erde ordentlich hinterlassen. Klingt spießig? Ist es auch, aber es hilft wirklich, wenn man morgens aufsteht und sich auf den Tag freut, damit man nicht am liebsten wieder zurück ins Bett flüchten möchte, weil alles kacke aussieht.

Zusammengefasst kann ich für mich sagen, dass ein entspannter Morgen möglich ist, wenn man:

  1. Ordnung schafft
  2. Vorbereitungen trifft
  3. genügend Zeit einplant
  4. sich eine kleine Me-time schafft
  5. & die Welt der Kinder lernt tatsächlich und wahrhaftig zu begreifen und noch wichtiger zu verinnerlichen.

 

Insgesamt hat das Ganze hin zu einem merkbaren Erfolg, einigen Rückschritten, Neuanfängen 3 Monate gedauert. Wie läuft euer Alltag ab? Stressig oder habt ihr schon für euch einen Ablauf gefunden, der alle glücklich/zufrieden macht? UND was mich richtig interessieren würde, welche Rolle übernimmt der Mann bei euch?

familienblog mit alltagsgeschichten rund um das leben einer familie

Tags: Beziehung Eltern und Kind, Elternschaft, Familienleben

Related Posts

by
Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Unsere Geschenkidee für das Kind nach einer Idee der Montessori Pädagogik Eine neue Woche [ein neuer Speiseplan] für die ganze Familie mit Lieblingsrezepten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert