Um genau zu sein ist in fast einem Monat schon wieder Weihnachten. Wahnsinn wie die Zeit rennt. Jedes Jahr aufs neue dieses Gefühl „WAS? Echt! Ist jetzt schon wieder ein Jahr um?“ Auch das ist in diesem Jahr so. Allerdings ist glaube ich dieses Gefühl das einzige, was an die vergangenen Jahre anschließt. Bis auf die Gewissheit, dass unsere Zeit endlich ist und sie schneller vergeht als uns manchmal lieb ist, ist dieses Jahr nämlich überhaupt nichts auch nur ansatzweise genauso wie in den vergangenen Jahren. Dieses Jahr ist leider überhaupt nichts mit alle Jahre wieder. Und ob wir in diesem Jahr ein Fest feiern werden, das uns an vorangegangen Weihnachtstage erinnern wird, ist auch noch fraglich. Weihnachten während Corona? Kann das funktionieren? Beziehungsweise denke ich, dass alle Familien, die immer sehr groß gefeiert haben mit Opa, Oma und Ur-Ur-Ur Oma und Ur-Ur Opa sich ohnehin bereits zu diesem Zeitpunkt einen Plan B zurechtgelegt haben und dieses sehr wahrscheinlich auch umsetzen werden bei der aktuellen Lage, oder? Habt ihr euch bereits Gedanken zu eurem Weihnachtsfest gemacht? Wenn ja, wie wird es aussehen?
Ich denke wir müssen uns alle auf eine neue Zeit einstellen. Ein neues Fest, aber heißt das auch, dass wir uns nicht nah sein können? Nein! Ganz und gar nicht. Es gibt schöne Wege und Hilfsmittel sich nah zu sein. Natürlich nicht körperlich, aber emotional. Es ist wichtig sich körperlich nah zu sein. Dies zeigen etliche Studien, wie diese hier zum Beispiel.
Meine 5 Tipps sich in der Weihnachtszeit ohne Körperkontakt trotzdem ganz nah zu sein:
- Weihnachtskarten
- Videochat
- Spazieren gehen
- Wichteln
- Spielen via SMS oder WhatsApp
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Ich denk an Dich
Der erste Tipp ist ein Klassiker, nicht wahr? In diesem Jahr bekommt er nur eine ganz neue Bedeutung, finde ich persönlich. In diesem Jahr haben wir bereits auf viele Erinnerungen mit unseren Liebsten verzichtet. Haben Oma und Opa eventuell über Monate nicht gesehen. Das bedeutet es fand zum einen natürlich kein Körperkontakt statt, aber noch viel schlimmer, es wurden auch keine neuen Erinnerungen erschaffen. Um nun aber nochmal daran zu erinnern, das egal in welcher Zeit wir gerade Leben, wir ein gemeinsames Team sind, kann man ein gemeinsames Bild einer vorangegangenen Erinnerung aufbereiten oder ein hübsches Familienbild mit persönlichen Worten versenden. In diesem Jahr haben wir ohnehin mehr Zeit. Jetzt im November ganz aktuell. Statt das Fußballtraining am Nachmittag können in diesem Jahr Weihnachtskarten mit liebevollen Worten an jeden einzelnen lieben Menschen in der Familie gestaltet werden. Ist das nicht eine schöne Idee? An jedem Tag ein bis sie zur Post gebracht werden, um rechtzeitig in der Vorweihnachtszeit die Herzen unserer Liebsten an das Wichtigste im Leben zu erinnern. Die Liebe! Im letzten Jahr haben wir unsere Weihnachtskarten über die Kartenmanufaktur bestellt. Vielleicht ist dies für den ein oder anderen ein Anreiz es jetzt gleich zu erledigen ;)
Ich seh Dich
Eins der wohl schönsten Rituale, die ich mit Freunden haben – also genau genommen mit meiner Liebsten, die sehr weite weggezogen ist für ein Studium ist das Kochen per Zoom, FaceTime oder dergleichen. Einmal im Monat treffen wir uns, um gemeinsam zu kochen oder zu backen und das schönste? So ist man wirklich lange im Kontakt miteinander. Für solch ein Live-Kochen muss ein Rezept herausgesucht werden, eingekauft und vieles mehr bis es endlich losgehen kann. Es bieten sich an dies alles gemeinsam zu tun und sich ganz vielleicht am Ende sogar ein Überraschungspäckchen zukommen zu lassen von dem der andere noch nichts weiß. Sich nur über einen Bildschirm zu sehen ist nicht dasselbe, das mag sein, aber ein gemeinsames Erlebnis draus zu machen, kommt schon ganz nah ran.
Ich spüre Dich
Gemeinsam durch den Wald spazieren zu gehen war mit meinen besten Freunden hier vor Ort mein Highlight während der ersten Welle. An verlassenen Wegen gibt es genügend Abstand und man kann sich trotz der Abstände sehen. Eins dürfen wir nämlich nicht vergessen in der aktuellen Lage: Das Virus fliegt nicht. Es braucht Kontakt und wenn wir uns wirklich an Abstand und Co halten, dann ist ein gemeinsamer Waldspaziergang, der sie Seele streichelt möglich.
Ich überrasche Dich
Für Menschen, die wir wirklich gerne haben und sehr vermissen und gewöhnlich sehr viel sehen und zu Weihnachten reich beschenken, gibt es noch eine andere Art des „Ich bin bei Dir“ zu sagen – ein Adventskalender mit Botschaften, Schokoladen und kleinen Geschenken oder wenn es eine gemeinsame Aktion werden soll, Wichteln. Jeder bekommt gerne Post, oder? Wieso also nicht jetzt schon damit anfangen und die Liebsten innerhalb der Liebsten verteilen und jeden Tag jemanden eine Freude machen? Für die Kleinsten unter uns bietet sich natürlich ein Adventskalender von Oma und Opa auch sehr an. So zeigen wir einander, dass wir immer da sind – ganz gleich was auch komme.
Ich krieg Dich
Mein Sohn spielt seit geraumer Zeit nun Schach. Wie er dazu kommt, fragt mich nicht, aber es ist jetzt so. Ich habe mich nie mit diesem Spiel so richtig anfreunden können und so bin ich leider nicht seine Ansprechpartnerin in diesem Bereich. Leider! Er spielt nämlich wirklich schon gut und dazu sehr gerne. Mein Vater hatte da eine tolle Idee, die er bereits mit seinem Freund öfters praktiziert hat. Machen wir uns nämlich nichts vor: Zeit ist ein hohes Gut und wer weiß wie viel Zeit wir wirklich immer füreinander haben außerhalb unserer derzeitigen komplexen Lebensumstände?
Auf jeden Fall spielt er mit besagtem Freund über einen ganzen Tag oder manchmal auch Tage Schach. Per SMS senden sie sich jeweils ihre Züge und erfreuen sich an einem gemeinsamen Spiel. Sie sind sich nah, trotz Entfernung und was noch viel schöner ist? Sie schaffen sich eine gemeinsame Erinnerung. Ich denke, es wird noch mehr Spiele geben, die sich auf diese Art und Weise spielen lassen. Man muss nur richtig suchen und etwas kreativ sein, oder?
Ich denke wir leben in einer wirklich herausfordernden Zeit, aber je mehr wir unser Herz für neues öffnen und ja auch ein Stück weit für diese Zeit, desto mehr können wir zwischenmenschlich daraus profitieren, um am Ende nicht leer raus zu gehen.
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