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Die Experten

Hilfe meine Kinder sind unaustehlich, was tun?

Heute stand mal wieder ein Besuch beim Arzt an. Die Kinder sind krank. Seit gefühlt etlichen Monaten ein Dauerzustand bei uns. Eine Woche Kindergarten. Eine Woche krank. Doch so langsam zehrt es an meinen Nerven, denn die Sorgen wachsen und der Schlafmangel steigt. Ich frage mich, was soll ich tun, wenn die eigene Kraft zu schwinden droht? Meine erste recht simple Antwort. Man zieht sich einen Experten zu Rate. Gesagt – getan. Es ging also zum Onkel Doktor.

Unser Problem der letzten Wochen stellt sich wie folgt dar. Meine Tochter schläft schlecht. Sie wacht Nachts oft auf. Schreit plötzlich ganz laut und unkontrolliert. Wedelt mit ihren kleinen Ärmchen wild hin und her. Dreht sich unruhig von A nach B ohne, dass wir eine Chance hätten sie zu beruhigen.

Meine Theorie?

Klassische Bauchschmerzen. Mit Kümmelzäpfchen und Sab geht es nämlich oftmals für eine Nacht wieder. Leider ist die Verabreichung unserer Hausapotheke für Kinder, in meinen Augen kein Dauerzustand. Ein Grund, um unseren Arzt des Vertrauens mit ins Boot zu holen. Sie solllte einmal durchgecheckt werden.

Die Untersuchung? Einmal abhören. Bauch abtasten. Mund, Rachenraum und Ohren kontrollieren und fertig war die Diagnose. Kerngesund.

Die Tipps der Ärztin?

Die abendliche Milch vor dem Schlafengehen weg lassen, da die kleine Maus sie nicht mehr benötigt. So weit so gut. Nächster Tipp. Trinkflaschen weg lassen. Sie trinkt übermäßige viel Wasser am Tag, dies kommt einzig und allein vom Saugbedürfnis der Kleinen. Fazit! Zu viel Wasser fördert das Unwohlsein im Bauch. Zu viel Flüssigkeit können Bauchschmerzen verursachen. In Zukunft nur noch Getränke aus Gläsern anbieten. Auch hier, kann ich sagen, so weit so gut. Der letzte Tipp von ihr hatte es meiner Meinung aber in sich.

Ihrer Meinung nach, schläft unser Kleinkind so schlecht, da einer von uns während der Einschlafbegleitung bei ihr bleibt, bis sie eingeschlafen ist. Kinder in diesem Alter besitzen noch einen sehr leichten Schlaf. Sie scannen ihre Umgebung durchweg. Werden sie wach und merken das etwas anders ist im Vergleich zur Einschlafsituation beginnen sie zu schreien. Aus diesem Grund weint unsere Tochter also, laut der Ärztin, mitten in der Nacht aus tiefster Seele, weil ihr just in diesem Moment auffällt das Papa/Mama und ihre Milch nicht mehr da sind. Ihr Tipp? Damit beginnen sie alleine einschlafen zu lassen. “Am Anfang wird sie sich etwas wehren, aber je eher Sie diesen Zustand als neue Normalität verstehen lernt, desto besser werden auch Ihre Nächte

MÖÖÖÖPPPP

Ich lasse diesen Satz nun erst einmal so stehen, wie unsere Ärztin ihn gesagt hat. Lasst uns in diesem Fall nur einmal ein kleines Stück weiterdenken. Was passiert in solch einer Situation für gewöhnlich mit erschöpften und verunsicherten Eltern? Sie beginnen damit ihr kleines Kind abends alleine in ihr Bett zu legen, richtig? Das Kind wird protestieren, da es nicht gewohnt ist alleine einzuschlafen und das vielleicht auch überhaupt nicht aushält. (So hat es die Ärztin des Kindes bereits vorher gesagt) Die Eltern wissen also nun, dass diese Situation normal ist. Sie beginnen dennoch zu zweifeln, da es ihnen schwer fällt die Traurigkeit ihres Kindes auszuhalten. Das ein oder andere Kind wird vielleicht überhaupt nicht so heftig protestieren.

Unser Kind und sicherlich einige andere werden aber sich aber nur schwer beruhigen können. Meine Tochter würde schreien sobald ich den Raum verlasse und erst wieder aufhören, wenn sie zurück in meinem Arm liegt. Ich müsste also da bleiben, um sie nicht länger schreien zu lassen.

Mich würde dieses heftige Geschrei noch mehr verunsichern. Ich würde damit beginnen an mir und allem zu zweifeln. Das Geschrei des Kindes zerreißt unser Herz. Es beginnt ein Teufelskreis. Unzufriedene Eltern. Ein unzufriedenes Kind, dass im Grunde nur darauf trainiert wird, in seinem Willen gebrochen zu werden. Denn entschuldigt bitte, was ist es sonst?

“Erst einmal wird sie sich wehren, aber je eher sie diesen Zustand als Normalität anerkennt, werden auch Ihre Nächte endlich besser.”

Gibt es einen anderen Ausweg dem Kind einen friedlichen Übergang ins eigene Bett zu schenken? Gebe ich ihm meine Hand, stehe ich ebenfalls an dem Punkt, dass sobald es wach wird, das Kind eine andere Umgebung vorfindet, als des beim Einschlafen er Fall gewesen ist. Es bleibt also kein anderer Ausweg, als der, das Kind auf harte Weisen an sein eigenes Bettchen zu gewöhnen. Lege ich mich dazu, befinde ich mich ebenfalls in dem “nicht gewollten Dilemma”. Ich muss demnach zwangsläufig, damit mein Kind lernt alleine einzuschlafen, den Raum verlassen. Es wird also schreien, denn was gibt es für eine sanfte Alternative ohne mich, wenn es mich braucht?

Keiner braucht falsche Ratschläge

Verunsicherte, müde, erschöpfte Eltern hören auf Ratschläge. Vor allem von einer Vertrauensperson, wie in diesem Fall einer Fachperson. Zwangsläufig beginnt man an sich zu zweifeln.

Mein Fazit nach dem heutigen Tage

Wisst ihr, was mir dieser Besuch mal wieder gezeigt hat? Die beste Expertin für mein Kind bin ICH. All diese Ratschläge hängen mir zum Hals raus. Eins werde ich ganz sicher nicht! Mein Kind schreien lassen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein sicher geborgenes Kind auch in der Nacht auf sanfte Weise zurück in den Schlaf finden kann, selbst wenn der Zustand nicht mehr der Gleiche ist, wie beim Einschlafen.

Kinder sind keine Maschinen, die ihre Umwelt abscannen, um das Beste für sich herauszuholen. Sie sind kleine Seelen, die nur darauf aus sind geliebt und beschützt zu werden. Lässt man ein Kind wissentlich schreien wird es in der Tiefe seiner Seele und seines Urvertrauens bis ins Mark erschüttert.

Mir hat der heutige Tag klar vor Augen geführt, warum immer noch Kinder schreien gelassen werden. Wenn solche Ratschläge so leichtfertig von gebildeten Personen verteilt werden, kann ich müden, erschöpften Eltern keinen Vorwurf machen, wenn es nicht anderes umgesetzt wird. Man ist eben irgendwann am Ende seiner Kräfte, während man sich an jedem Strohhalm festhält, um nicht zu ertrinken.

Ich, für meinen Teil, kann nur appellieren! Hört auf euer Herz. Nur das, was sich am Ende gut anfühlt, kann letztendlich gut für unsere Kinder sein!

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