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Derr Sorgerechtsstreit// Ein Beitrag über die Hilflosigkeit einer Mutter, die ihr Kind schützen möchte

kindeswater, umgangsrecht

Ich selbst, Alina bin eine große Träumerin. Nach der Scheidung meiner Eltern war für mich klar, das möchte ich niemals für meine Kinder. Nicht weil einer meiner beiden Elternteile schlecht zu mir war. Nein, sie waren beide für sich großartig. Eher, weil Mutter – Vater – Kind etwas vollkommenes hat. Fragt sich für welchen Preis? Ich denke, ich würde sehr viel für diesen Traum opfern.

Ähnlich erging es einer Mama, die hier heute einen Rat sucht. Sie hat seit der Geburt ihrer Tochter einen langen Weg auf sich genommen. Für sich. Für eine intakte Familie. Dabei hat sie vieles wegstecken müssen. Vielleicht war sie manchmal zu blind für die Realität, dass sich ihr Partner nicht ändern wird. Wer weiß. Ich weiß nur, dass sie es jetzt geschafft hat – sich zu lösen. Vor allem für ihre Tochter. Um ihr ein entspanntes Leben zu gewährleisten. Leider sieht es das Gericht anders. Diese Mutter braucht wirklich einen Rat und deswegen bitte ich Euch, falls ihr diese Situation kennt, oder helfen könnt sich mit ihr auszutauschen.

Streit um das gemeinsame Sorgerecht

Hallo ich bin 27 Jahre alt und Mutter einer bezaubernden 4 jährigen Tochter. Mein Kind kam im September 2012 in der 28 Schwangerschaftswoche zur Welt. Nach 4-wöchiger Bettruhe ließ sich die Geburt nicht mehr aufhalten. Trotz der Umstände hab ich sie natürlich zur Welt gebracht. Ein Erlebnis, was bis heute noch wie ein Wunder für mich ist. Danach folgten 9 1/2 Wochen auf der Intensivstation. Es war die Härteste zeit meines Lebens und all dies mit einem Partner, der mich in keinster Weise unterstützte. Die zeigte sich bereits die ganze Schwangerschaft.

“Er wollte kein Kind”

Er wollte keine längere Beziehung. Keine Verpflichtung eingehen. Bei der Geburt wollte er erst auch nicht dabei sein und ist lediglich gekommen, weil ich ihn durch die Hebamme eindringlich bitten ließ. Im Nachhinein hätte ich das besser gelassen. Er versuchte mit seinem Desinteresse diesen wundervollen Augenblick zu verderben. All diese Wochen bin ich die meiste Zeit alleine im Krankenhaus gewesen. Lange ohne zu wissen, ob ich mein Kind lebend mit nach Hause nehme. Diese Zeit verbrachte mein damaliger Partner damit sich mit einem Arbeitskollegen über meine Geburtsverletzungen lustig zumachen.

Er hat mich beleidigt und gedemütigt und unser mini Baby im Stich gelassen. Kängeruhen lehnte er meistens ab, wenn er denn dann mal mit war. Meine Tochter und ich haben fast jeden Tag intensiv gekuschelt.Oder ich saß Stunden lang vor dem Inkubator habe ihr Geschichten vorgelesen oder Lieder vorgesungen. Dann kam endlich der große Tag. Meine Tochter durfte nach Hause. Ohne O2, ohne Monitor, ohne Magensonde. Mit 10 Wochen war sie grade 49 cm groß und 2600 Gramm schwer aber endlich entlassen.

Es sollte die schönste Zeit mit Kind werden

Aber es wurde ein Albtraum. Der Kindesvater begann jedes Wochenende auszugehen, um sich zu betrinken. Keine vier Wochen nach dem unser Baby entlassen worden war fing er an mich zu verprügeln. Kurz vor Weihnachten das erste Mal. Nach Silvester das zweite Mal. Immer wieder kam es zu massivem Streit. Nach dem er mir dann sagte er Zweifel an der Vaterschaft und mein Kind als Kuckuckskind bezeichnete hielt ich es nicht mehr aus.

Ich trennte mich und machte mich mit Unterstützung des Amts auf Wohnungssuche. Im April sollte es dann so weit sein. Doch vorher erkrankte mein Kind an einer Lungenentzündung. Ich musste sie nachts ins Krankenhaus bringen. Ihr Vater (auf dem Sofa schlafend) weigerte sich mitzukommen. In den frühen Morgenstunden ließ ich mein schlafendes Kind in der Obhut der Schwester und fuhr schnell nach Hause um Kleidung etc. zu holen. Der Kindesvater rastete völlig aus.

Der Traum einer intakten Familie

Verprügelte mich massiv und hielt mich würgend an die Wand “ ich will Dich umbringen” waren seine Worte. Vorm Haus schlug er mir ins Gesicht, worauf ich dort zu Boden ging. Er ließ mich liegen. Mein einziger Gedanke schnell zu meiner Tochter zufahren, was ich dann auch tat. Aus dem Krankenhaus zogen wir übergangsweise zu einer Freundin und danach in die neue Wohnung. Doch statt dies als Abschluss zu nehmen, folgten Jahre einer On Off Beziehung. Sex, Versprechen, Kontaktabbrüche. Sprang ich nicht nach seiner Pfeife, ließ er unser Kind im Stich.

Wollte er mich zurück, zeigte er plötzlich wieder Interesse an ihr. Im November 2014 kam es zu erneuter Gewalt ein starkes Hämatom im Gesicht und Prellungen am Jochbein waren das Ergebnis. Eine Trennung fand statt. Es folgten Reue, Beteuerungen und Versprechen. Im September 2015 hatte er mich wieder so weit. Ich ließ mich auf eine Beziehung ein. Diesmal war alles anders. Eine andere Kommunikation, andere Umgang, er hörte das trinken jedes Wochenende auf. Es folgten Monate in Harmonie. Mein sehnlichster Wunsch, endlich erfüllt?

Ich hatte diesen Traum von einer Familie für mein Kind, für mich – denn einen weiteren Partner, mit dem ich ein Kind kriegen werde, wird es für mich nicht geben, das sind meine Prinzipien.

Januar 2016, der Antrag

Als er im Januar 2016 unter ägyptischen Palmen um meine Hand anhielt, dachte ich mein großer Traum von dieser Familie wird endlich wahr. Planung der Hochzeit, Tanzstunden, zusammenziehen etc. folgten. Doch mein Traum entwickelte sich erneut zum Albtraum.Im April 2016 kam es erneut zur Gewalt. Wieder schlug und würgte er mich.In der Nacht ging er mit einer anderen Frau mit. Obwohl es nicht zum Sex kam, versuchte er alles um diese Frau anzumachen (erfuhr ich später von Ihr selbst). 4 Wochen Streit und Tränen folgten und die Überlegung sollen wir trotzdem heiraten. Er beantwortete diese Fragen nach genau 4 Wochen. Nach einem Streit sagte er die Hochzeit ab und begann das Wohnzimmer zu zerlegen.

Ich rief die Polizei

Das letzte was mein Kind von ihrem Vater sah war wie er ihre Kleidung und Bilder zerstörte und dann mit der Polizei ging. Danach brach er den Kontakt zu meinem völlig verstörten Kind ab. Zwischen zeitlich versuchte er mir die Wohnung leer zu räumen, während ich arbeiten war. Ohne Rücksicht auf die Versorgung unseres Kindes. “Die Versorgung meines Kindes ist mir scheiß egal” waren seine Worte. Und von dem Moment als ich sagte ich könne ihm kein Kind anvertrauen wollte er den Umgang zu unserer Tochter haben. Ich weigerte mich.

Er zeigte keinerlei Interesse, versuchte daraufhin Monate mir das Leben schwer zumachen. Ich gab nicht nach, also zog er vor Gericht. Es wurden begleitete Umgänge bestimmt. Es kam aber immer wieder zu massivem Streit also weigerte ich mich. Ich fuhr 3 Wochen in Mutter Kind Kur und meine Tochter und ich fanden zum ersten Mal seit vielen Monaten Ruhe.

Wir konnten das Erlebte verarbeiten und bekamen viele Tipps für ein Leben ohne Vater. Es war eine wunderschöne Zeit. Es folgte ein friedliches und besinnliche Weihnachtszeit (vom Vater der ja Umgang wünschte kein Interesse) und nach Silvester flogen wir in einen 2-wöchigen Urlaub. Es war eine unglaublich schöne Zeit. Mein Kind fand Abstand, lebte völlig auf. Vom Vater über 2 Monate kein Ton. Sie ist nun glücklich und zufrieden. Gestärkt und hat zum Vater eine völlige Distanz. Und dann am 24.01 wurde vor Gericht erneut ein Umgang festgelegt. Diesmal als Beschluss.

Der Wunsch des Kindes?

Sorgerechtsentzug Vater!?

Den Wunsch meines Kindes interessierte keinen. Es wurde kein Verfahrensbeistand beantragt. DAS Interesse meiner Tochter war nicht von Belang. Das Recht des Vaters stehe über dem Wunsch des Kindes. Ja und jetzt stehe ich da. Ich habe meiner Tochter lediglich gesagt, dass ihr Vater sie sehen möchte. Sie äußerte klar ihn nicht sehen zu wollen und weinte. Ich bin verzweifelt. Ich habe meiner Tochter nach diesen furchtbaren Jahren – wo sie immer wieder Zeuge von Gewalt und Verlust wurde, ein beständiges Leben ermöglicht. Sie sollte endlich in Frieden leben ,fern von Belastungen. Allein das Wissen dass ihr Vater sie sehen will hat schon eine massive Belastung ausgelöst. Ab nächste Woche sollen dann die Umgänge starten.

Umgansgerecht und nun?

Ich kann meine Tochter nicht mit einem guten Gefühl zu ihrem Vater lassen. Aus Angst, dass sie Gewalt erfährt. Durch den Beschluss des Gerichts weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Nun stehe ich vor den Trümmern meines größten Wunsches und weiß nicht mal, wie ich meine Tochter schützen kann.

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