Website-Icon Liebling? Ich blogge – jetzt!

Unsere Welt ist nicht krank!

Heute Morgen stand ich wie gewöhnlich um viertel vor fünf auf, um mich für meinem Frühdienst fertigzumachen. Wie immer fiehl mein erster Blick auf mein Handy auf dem eine Facebook-Freundin, als in Sicherheit markiert wurde. Verdutzt überlegte ich, welches Datum heute sei. Ich überlegte, ob ich etwas verpasst hatte? Total verschlafen machte ich mich auf den Weg in unser Bad um mich fertigzumachen. Ich war spät dran und kontrollierte die Nachrichten nicht mehr. Ich fuhr wie gewöhnlich mit meinem Rad zur Arbeit.

Auf der Arbeit der große Schock. Ein Terrorangriff mit über 120 Toten. Welche furchtbare Gewissheit. So nah an uns. Ich konnte den Schmerz kaum fassen der sich über den Raum legte. Jeder der Anwesenden schien tief betroffen zu sein, dabei waren wir irgendwie so unbetroffen. Wie würde es bloß den Angehörigen dieser schrecklichen Gewissheit gehen? So viel junge Menschen, die diese Nachricht ins Mark trifft. So eine furchtbare Tat, die gestern Nacht in unserem Nachbarland Frankreich passierte. Es sollte für manche der perfekte Einklang zum Wochenende werden, Freitag der 13te.

Stattdessen?

Mein erster Gedanke: diese kranke Welt in der wir da Leben. Mein zweiter Gedanke: Was ist nur aus dieser Welt geworden?!

Mit diesen Gedanken machte ich mich auf den Weg zu meiner Pflegerunde: waschen, betten, anziehen stand an. Ich begrüßte die ersten Patienten. Ich half Ihnen ins Bad, setze sie auf, goss Ihnen zu trinken ein, wusch ihren Rücken, wechselte ihre Bettwäsche, zog Ihnen frische Klamotten an und bekam ein Lächeln. Sie bekamen eins zurück. Ich wusch ihren Popo, wechselte ihre Pampers und cremte sie ein. Manchen von ihnen strich ich über den Kopf, hielt ihre Hand und fütterte sie. Manchen hörte ich zu wie sie wirres Zeug von früher erzählten, aber für uns war es in diesem Moment der Moment. Das und weit aus mehr machten heute früh in der ganzen Welt weit aus mehr als Millionen Menschen. Ich machte meinen Job. Ich machte ihn mit einem Lächeln wie meine Kollegen. Das sehe und spüre ich.

So schlecht kann die Welt doch nicht sein, wenn es auch noch uns gibt?! Es gibt immer noch noch andere Menschen, als die! Es gibt dich die beim Bäcker Brötchen mit einem Lächeln verkauft. Es gibt dich die ihren Kindern immer ein Lächeln schenkt. Es gibt dich die dem Obdachlosen um die Ecke einen heißen Kaffee kauft. Es gibt dich die singend über die Straße läuft und andere mit einer Erinnerung verzaubert.

 

ES GIBT UNS!

Es gibt viele, die missmutig, unzufrieden und schlecht gelaunt sind. Die, die sich beim Bäcker vordrängeln oder wesentlich schlimmeres machen. Ich bin keine naive Blümchen Malerin die, die Welt noch nie gesehen hat, aber ich weiß auch, dass wir diese Menschen nicht ändern, sondern nur uns selbst und damit können wir heute anfangen. Statt nur das Schlechte zu sehen, sollten wir anfangen die Welt zu bemalen und Ihr schöne Momente zu schenken. Unsere Blume zu Hause werfen wir auch nicht gleich in den Müll, weil Sie zwei verwelkte Blätter hat.

Unsere Welt ist nicht schlecht, weil diese Menschen sich dazu entschlossen haben zu töten und unrecht auszuüben. Diese Welt ist unser Zuhause. So wie wir unsere Blumen pflegen und gießen müssen wir unsere Welt pflegen und uns nicht darauf ausruhen, dass es weit aus mächtigere Menschen übernehmen. Gutes fängt schon bei kleinen Dingen an. Wir, du und ich. Wir können etwas bewegen. Wir dürfen den Glauben daran nicht verlieren, denn dann haben sie gewonnen. Dann haben sie die Welt gespalten. Aus Angst haben sie Missgunst, Neid hervorgerufen und unsere Welt damit gespalten.

 

Ja, auch ich habe große Angst, wohin diese Reise geht.

Aber ich werde mich nicht einschüchtern lassen. Und ich werde auch nicht aufhören an meine Überzeugung zu glauben. Sei es Blümchen Malerei oder nicht, dass hier ist mein zu Hause. Ich habe kein anderes. Und auch wenn ich damit nur einen Menschen am Tag glücklich mache, dann war es dieser eine, für den es sich gelohnt hat, dass wir uns an diesem Tag getroffen haben. Veränderung fängt hier an. In diesem Fall bei mir und ich werde nicht zulassen, dass Hass und Angst diese Welt, mein einziges Zuhause ruiniert.

In unserer Gesellschaft gibt es die Guten und die Schlechten, aber nur auf die schlechten zu zeigen bringt die Welt nicht weiter. Schaut euch diese Anteilnahme an. Sie ist überwältigend. Erst kürzlich brachte mich ein klappriger, älterer Mann mit seinem Schirm über die Straße, weil es in Strömen regnete und ich meinen Schirm vergessen hatte. Er begleite mich und ich wurde dank ihm nicht nass. Im Supermarkt fragte kürzlich eine Frau, wo denn das Salz hin sei. Keiner reagierte, aber ich tat es. Diese Frau freute sich und mir rettete es den Tag, denn sie hatte Tränen in den Augen, weil sie schon so lange suchte.

Patrick schenkte kürzlich einem Obdachlosen unseren Pfandzettel. Er freute sich so sehr, dass er Patrick umarmte, anschließend warf er den Pfandzettel mit 4,95 in die Spendenbox neben uns und ging lächelnd weg. Diese Worte, diese Taten werden die Schmerzen des Verlustes nicht nehmen können – niemals, aber die Menschen als schlecht abzustempeln und die Hoffnung aufzugeben auch nicht! Wir müssen zeigen, dass diese Menschen die solche Taten verrichten nicht wir sind. Wir müssen zusammenstehen bleiben. Ich schreibe diesen Text, weil ich von unglaublich vielen Menschen gehört und gelesen habe, wie krank unsere Welt ist. Ich wollte meine Eindrücke meines Tages niederschreiben, um zu zeigen, dass es nicht die Welt ist, die krank ist, sondern nur diese Menschen, die diese Taten getan haben. Ich wollte niederschreiben, dass ich dafür bete, dass wir zusammenhalten und gemeinsam zeigen, dass unsere Welt unser Zuhause ist.

Heute schaue ich im Herzen auf Paris und diesen unglaublichen Verlust, aber mit meinem Blick schaue ich nach vorne in der Gewissheit, dass es sich lohnen wird. Ich werde weitermachen und dem Hass zeigen, dass die Liebe mehr bewirken wird als zudem jeder Hass je imstande zu sein wird!

                                                                Pray for Paris! 

Die mobile Version verlassen