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Heimat vs. Zuhause

Vor ein paar Woche setzte ich mich in den Zug um einer Einladung zu folgen die mich per Mail ereilte. Die Einladung kam aus Hamburg und so musste ich nicht lange überlegen, denn Hamburg weckt in mir eine unbändige Sehnsucht. Ich war bisher erst ein paar mal dort und doch war diese Stadt so prägend, dass sie mir in Erinnerung geblieben ist.

Ich werde nie das Gefühl vergessen als ich zum ersten Mal in meinem Leben in Hamburg aus dem Zug stieg und direkt ein Gefühl von Heimat in mir auftauchte. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch nie alleine irgendwo gewesen, zu groß war das Heimweh nach meiner Familie und dem Gewohnten. Doch als ich damals in Hamburg ankam hatte ich direkt dieses Gefühl: Ich bin zu Hause! Das Gefühl verfestigte sich mit jedem Tag den ich in Hamburg verbrachte. Ich liebte diese Stadt und als ich schon lange Zeit wieder zu Hause war, verfolgte mich noch lange dieses Gefühl.

Ich hörte mir Ina Müller an, die so sehnlichst von ihrer Heimat Hamburg sang, von der Stadt an die ich mein Herz verschenkt habe. Oft denke ich daran zurück was gewesen wäre wenn ich das Praktikum hier im Krankenhaus nicht begonnen hätte, dann wäre ich wahrscheinlich nach Hamburg in die Eventbranche gegangen. Eigentlich hatte schon einen Fuß in der Tür, viele Bewerbungsgespräche und eigentlich sollten noch viele weitere folgen, aber dann lag ich mit einem Verdacht auf einen Schlaganfall mit 19 Jahren auf der Intensiv Station und so bekam ich Zweifel das ich das alles allein und weit weg von zu Hause schaffen würde. Mich faszinierte das Krankenhaus und so bewarb ich mich kurze Zeit später um einen Praktikumsplatz und ging den sichereren Weg, nah bei meinen Lieben. Ich war schon immer ein Familienmensch und so schien mir dies die beste Lösung.

Wäre ich den anderen Weg gegangen hätte ich mich in den Zug gesetzt und wäre nach Hamburg gezogen, es war mein Traum, die Stadt nach der mein Herz sich sehnte seit ich sie das erste Mal gesehen hatte. Genau aus diesem Grund musste ich nicht lange überlegen als die Anfrage zu einem Event von rabach Kommunikation kam. Das Unternehmen lud zu einem Besuch ihrer Räumlichkeiten und einem Austausch zwischen interessanten Firmen wie RBB, Lego und der Sesamstraße ein. In meinem Portmonee herrschte Ebbe, aber mein Herz wurde mit Sehnsucht geflutet und so buchte ich ein HKX Ticket nach Hamburg und ein relativ günstiges Hotelzimmer um eine kleine Auszeit in meiner Herzstadt zu nehmen und neue Leute zu treffen.

Schon als der Zug in Hamburg einfuhr hatte ich Tränen in den Augen. Das Wasser, die Weite, all das fasziniert mich jedes Mal. Ich fuhr zum Hotel, da ich im Voraus einige schlechte Bewertungen des Ibis Budget in Altona gelesen hatte, stieg in mir die Nervosität. Doch das Zimmer war für etwas mehr als 45 Euro inklusive Frühstück vollkommen in Ordnung.

An meinem ersten Tag startete ich gleich um neun Uhr in der Früh und erkundete alles die Orte, die mir in Erinnerung geblieben waren. Ich streifte durchs Schanzen Viertel, Richtung Landungsbrücken und Speicherstadt, wo ich einen sehr leckeren Cappuccino trank und ein Fischbrötchen aß. Zu guter Letzt legte ich am Jungfernstieg eine kleine Shoppingtour ein. Gegen halb eins musste ich dringend zurück ins Hotel, dort angekommen merkte ich wie müde mich die Lauferei am Morgen gemacht hatte, selbst jetzt, während ich schreibe, fallen mir beim Gedanken daran die Augen zu.

Nachdem ich mir eine kleine Auszeit im Hotelzimmer gegönnt hatte, ging es für mich mit Bus und Schwebebahn in eine ganz neue Richtung Hamburgs. Wenn ich in Hamburg in der Bahn sitze schaut mich selten jemand an, dass ist ein Grund warum ich mich dort so wohl fühle. Ich falle nicht sonderlich auf, denn ich passe vom Stil her zur Stadt. In Köln habe ich manchmal das Gefühl wie eine leuchtende Litfaßsäule herauszustechen und ziehe damit stilkritische Blicke auf mich. Auf dem Event, das von Rabach Kommunikation veranstaltet wurde, ließ ich es mir rund um gut gehen. Ich genoss leckere Getränke, aß ein paar Häppchen und lauschte einem sehr interessanten Vortrag über die Veränderung in der kindlichen Entwicklung in Bezug auf das Spielverhalten.

Die Jungs von KB&B hatten sich der schweren Aufgabe angenommen uns das Verhalten von Kindern mit elektronischen Geräten in Kontrast zu damals verständlich zu machen und stellten die Frage ob sich DAS Kind im Gegensatz zu damals verändert hat? Dies war die wirklich große Frage die im Raum stand und am Ende des sehr spannenden Vortrags konnte sie sehr eindeutig geklärt werden: Nein, die Kinder sind immer noch gleich geblieben. Nur das drumherum hat sich verändert, aber in den Kindern schlummert immer noch der Drang zu entdecken und ausprobieren zu wollen. Doch durch neue digitalen Geräte wie PC, Playstation, Smartphone etc. hat sich das Angebot erweitert. So bleibt es an uns und unseren Kindern den Umgang zu lernen und abzuwägen wann es Sinn macht und wann man einfach mal abschalten sollte. Nach diesem Vortrag tranken wir gemeinsam Kaffee und meine innere Einstellung zu meinem individuellen Nutzerverhalten ist erneut in Diskussion getreten. Mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig die Zeit des Spielens für die Förderung von Kreativität ist.

Ich blieb sehr lange bis letztlich nur noch Tomma, Jessi von feiersun und ich übrig blieben. Wir gönnten uns ein Glas Sekt und ließen den Abend mit allerhand netten Gesprächen ausklingen.
Am Ende hatte ich das Gefühl wieder um tausend Erfahrungen reicher zu sein und feierte den Moment in dem ich feststellen durfte ein paar neue, wunderbare Menschen in meinem Leben begrüßen zu dürfen.

Am nächsten Morgen fuhr ich vollkommen erschöpft vom ganzen hin und her laufen zurück in Richtung Heimat und stellte beim Abschied fest, dass meine Herzensstadt egal was passieren wird niemals mein zu Hause werden wird, denn das wird immer da sein wo meine beiden Männer auf mich warten. Ich mag zwar ein klein wenig mein Herz an Hamburg verloren haben, aber ihr zwei seit der Grund warum es jeden Tag schlägt.

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