Liebling? Ich blogge – jetzt!

Manchmal ist es einfach anders!

Während mein Baby sanft neben mir schläft. Blicke ich auf unseren Tag zurück. Auf die gesamte Zeit zu dritt. Als Samuel damals so neben mir schlief, so klein und zart, war dies für mich das Einzige, was existierte. Ich sog jeden seiner Atemzüge wie pures Leben in mich auf. Er war von Geburt an, mein Leben. Mir war klar, endlich bin ich angekommen im Leben.

Die letzten drei Jahre entwickelten wir uns gemeinsam. Ich wurde bodenständiger. Die Liebe tiefer. Fester. Wie ein sicheres Band. Die Lobhudeleien wurden weniger, denn nun war da ein Mensch. Jemand der sagen kann, was ihm nicht passt. Tag ein Tag aus, entstehen Reibereien. Konfliktpunkte, doch am Ende des Tages liegt man sich lachend in den Armen. Wir sind zu einer Familie herangewachsen.

 

Ich warte

Seit der Geburt meines zweiten Kindes warte ich auf diesen Moment. Eine magische Liebe, die nur Mutter und Baby gehören. Beinah sehnsüchtig verstreichen die einzelnen Minuten, während ich ihnen nachschaue und feststelle, es war schon wieder keiner dieser Momente dabei.

Ich freue mich, wenn sie Mal schläft. Nutze die Zeit, um mir einen Tee zu machen oder in aller Ruhe mit dem Großen Bauklötze zu stapeln. Während ich bei Samuel Stunden vor seinem Bettchen saß. Meinen Gedanken nachhing. Beinah vor Liebe umkam. Ist es heute mit meiner Tochter alltäglicher. Ich bin für beide da. Während einer seinen Dingen nachgeht, gehe ich mit dem anderen auf Entdeckungsreise.

 

Die letzten drei Monate

Die letzten drei Monate habe ich zwanghaft nach dieser Liebe gesucht. Einem Gefühl, das die erste Zeit mit Baby ausmacht. Perfekt macht. Ich wollte das Gefühl zurück, das Samuel und mich in seinem ersten Lebensjahr auf besondere Art und Weise verband. War es nicht der einzige Grund, wieso ich unbedingt wieder ein Baby bekommen wollte? Die große Sehnsucht nach dem Gefühl, alles um sich rum vergessen zu können. Nur sie und ich!

 

Baby, Familie, little cards

 

Bei all der Sehnsucht habe ich vergessen, dass ich vor fast drei Jahren zum ersten Mal Mutter wurde. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich diese neue Rolle angenommen. Mit meinem Erstgeborenen stand eine vollkommen neue Zeit im Raum. Ich wusste nicht, was es bedeutet einen Menschen so lieben zu dürfen. Oder, was es heißt für einen anderen Menschen Verantwortung übernehmen zu müssen.

 

Ich bin eine Mama

Immer öfter bekämpfte ich in den letzten drei Jahren eigene Dämonen, weil es um das Wohl meines Sohnes ging. Wo es einst, um mich ging, habe ich ausgeharrt und geduldet. Auf einmal musste ich lernen, was es bedeutet sich für seine Interessen im Wohl des Kindes einzusetzen. Ich schweige nicht mehr, als Mutter setzt ma sich ein. Vor drei Jahren war ich eine Frau, die ein Kind zur Welt brachte. Heute bin ich eine Mutter, die, die Welt aus den Angeln heben würde, um ihren Kindern den bestmöglichsten Weg zu ebnen.

In dieser Zeit als ich alleine, stillschweigend vor Samuels Bett saß und ihm beim größer werden staunend zu sah, schaute ich allein hinaus in die Welt. Heute schauen vier Augen in eine gemeinsame Richtung. Gemeinsam begleiten wir die kleine Mia beim wachsen und schauen ihr freudenstrahlend dabei zu, wie wir jeden Tag einen größeren Platz in ihrem Leben bekommen. Wir sind eine Familie. Es ist einfach eine andere Zeit, die nicht weniger wundervoll ist. Sie ist einfach nur anders. Genau so schön, nur aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

 

Eure Alina!

 

Doch dann, wenn alle schlafen, während ich alleine auf dem Sofa zurückbleibe, schleiche ich vor dem Zubettgehn durch die Zimmer und blicke auf zwei friedlich schlafende Gesichter. Auf die Schönheit des Lebens, während ich einen Moment erlebe, nachdem ich mich so lange gesehnt habe und endlich spüre, dass ich ihn doch noch erleben darf. Gleich zwei Mal, um genau zu sein.

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