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Schlaflos mit Baby

10 Monate Entwicklung Baby - die ersten Gehversuche

Hier liege ich nun, am helllichten Tag in einem abgedunkelten Raum. Neben meinen erschöpfen Baby.  Unruhig wälzt sie sich hin und her. Die Spuren der schlaflosen Nacht? Die allgemeine Unruhe ihres kleinen Geistes?

Ich kann viel ertragen. Bin am Tag sehr geduldig. In der Nacht sieht das anders aus. Mir fehlt die Kraft. Das Durchhaltevermögen um mein Baby mit ausreichend Fürsorge durch die Nacht zu begleiten. Bin zu unruhig. Zu erschöpft. Denke bereits an den nächsten Tag. An die Kräfte, die ich brauchen werde.

Gestern war ein Tag wie jeder andere. Alles schien gut. Das Baby ist auf dem Weg der Besserung. Die schlimme Erkältung klingt langsam ab. Als ich mich gegen 23 Uhr neben sie lege. In die Mitte meiner Kinder beginnt sie zu weinen. Immer schlimmer und schlimmer. Mir fehlt die Kraft im Kopf durchzuscannen, was es sein könnte. Stumm liege ich neben ihr, Wippe sie in meinen müden Armen. Schaue ihr dabei zu, wie es immer schlimmer und schlimmer wird. Als sie bereits eine Stunde schreit, stehe ich auf. Vollkommen kopflos streune ich durch die Nacht mit einem hilflosen Baby auf dem Arm.

Sie weint. Weint. Weint. Der Mann kommt mir zur Hilfe. Er übernimmt. Ohne dass ich weiß, wie mir geschieht, lege ich mich zurück ins Bett. Egoistisch. Müde. Total erschöpft. Ich spüren noch, dass er sie nach einer halben Stunde wieder zu mir legt, während sie sich erneut beginnt hin und her zu wälzen. Nach einer Stunde befinden wir uns wieder an derselben schlaflosen Stelle. Eine Nacht, die mir alles abverlangt. Uns. Als Paar. Eltern. Am Morgen drauf müssen wir weiter machen. Ich weiß das. Mich stresst es. Ohne Schlaf habe ich keine Kraft für das Hamsterrad. Ich schaffe es, nicht diese Gedanken auszublenden. Zu groß ist die Sehnsucht nach Schlaf. Nach meiner Kraft, die über den Schlaf kommt.

Nachsicht

Ich kenne diese Nächte nicht von meinem ersten Kind. Die, in denen man “einsam wacht”, durch die dunkle Wohnung schlendert. Ein Kind im Arm. Voller Fürsorge im Herzen. Manchmal wünschte ich mir etwas mehr Geduld. Etwas mehr Nachsicht für das hilflose Wesen in meinem Arm. Ich schaffe es nicht. Noch nicht?

 

Während sie nun selig, vollkommen erschöpft neben mir schläft, bin ich im Tag angekommen. Bereite das Frühstück vor. Ziehe uns an. Gehe unseren Weg des Familien alltags. In meinen Gliedern macht sich langsam die schlaflose Nacht breit. Doch wenn ich jetzt so neben ihr liege. Über sie Wache. Dass was ich heute Nacht hätte tun sollen, spüre ich Ihre Hilflosigkeit. Ihren holprigen Gang ins Leben. Dass erste Lebensjahr ist ein Ankommen. Ein steiniger Weg, bei dem wir als Eltern mehr denn je gefordert sind.

Schlaflose Nächte mit einem Baby sind neu für mich. Eine neue Herausforderung. Ich, als ihre Mutter muss einen Weg finden, mein kleines Baby gut über die Nacht zu bringen. Für meine Tochter da sein. Auch wenn es schwerfällt in einsamen Stunden, die man so gut brauchen könnte, um wieder zu Kraft zu kommen.

“Du brauchst mich”

Aber sie braucht mich. Braucht die Hand, die sie führt. Dafür habe ich mich vor etwas mehr als einem Jahr zu entschieden. Sie weint nicht, weil sie mich ärgern möchte. Sondern nur weil es ihr nicht gut geht. Sie braucht uns. Mich! Mit klaren Kopf, an diesem Neuen Morgen spüre ich es!

In diesem Moment, in dem sie neben mir tief ein- und ausatmet, spüre ich, dass wir diesen steinigen Weg nur gemeinsam meistern werden. Und obwohl ich so unwahrscheinlich müde von dieser Nacht bin. Kaum Worte finde, um mich auszudrücken, spüre ich mehr denn je, dass uns nur meine Fürsorge und Verständnis gut über die nächste Nacht bringen wird.

Ein mir noch unbekannter Weg den ich für meine Tochter lernen möchte, wenn sie ihn braucht.

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