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Ich bin da! Einfach nur da! HEUTE, MORGEN & FÜR IMMER!

Was brauchen Kinder wirklich? Erziehung auf Umwegen, es führt kein Weg dran vorbei.

Es gibt ständig Momente, in denen ich mich hinterfrage. An mir Zweifel. Sei es als Mutter, Partnerin oder Freundin. Stets bin ich mit mir und meiner Person am Hadern. Dabei sehe ich Tag täglich Menschen, Partner, die sich nicht einmal mehr etwas zu erzählen habe. Familien, die nichts mehr hinterfragen. Hinnehmen, weil es so ist. Ich sehe Mütter, Väter, ob alt oder jung, die ihre Kinder schreien lassen. Menschen, die in den Augen ihrer Kinder, nur Personen sehen, die sie ärgern wollen. Ich mache viele Fehler. Jeden Tag. Bin oft schon genervt, wenn ich morgens viel zu früh die Augen aufmache. Gereizt, wenn nichts Essbares im Haus ist. Der Tag voller Arbeit zu sein scheint. Ab und zu, vielleicht öfters als gewollt, reagiere ich viel zu heftig, wenn meine Kinder etwas, in meinen Augen, Falsches tun. Bin nur ein Mensch mit Gefühlen. Eine Frau mit Sehnsüchten.

Jeden Tag lebe ich diesen Zwiespalt. Entscheide mich am Ende für meine Kinder. Ab und an für mich. Und prompt blinkt ein rotes Lämpchen auf, dass mir weismachen möchte, dass der richtige Zeitpunkt für ein schlechtes Gewissen gekommen ist. Hab ich sowieso ständig. Immer und zu jeder Zeit. Man könnte mehr tun. Brauche ich das schlechte Gewissen? Nein und dennoch habe ich es. Ich glaube, weil Mütter es einfach haben. Die meisten zumindest. Die Guten? Die Anfänger?

Ich weiß es nicht. Aber eins weiß ich, meine Kinder brauchen mich nicht perfekt. Wenn ich mir mit zerrissenem Herz, die Babys anschaue, die einsam und allein in ihrem luftleeren Raum, um ihr Leben schreien, weil Eltern denken, sie müssten mit ihm um Stärke und das Revier kämpfen – bin ich da. Ich bin immer da. Zuverlässig wie ein altes Uhrwerk.

Haben meine Kinder eine Frage? Beantworte ich sie ihnen. Haben Sie sich wehgetan? Tröste ich sie. Ist nicht so schlimm? Doch, für sie schon. Deswegen bin ich da. In jedem Moment in dem sie nach mir rufen, drehe ich mich um und schaue, was sie möchten. Ich höre ihnen zu, wenn ich auf dem Klo sitze, gerade telefoniere oder schlafe. Ich erkläre mich, wenn ich gerade nicht kann. Ganz schön anstrengend? Und wie! Und deswegen sage auch ich mal “später”, wenn ich gerade im Stress bin. Werde laut, wenn ich wütend bin oder sogar von mir selbst genervt. Aber irgendwann im Laufe des Tages erkläre ich mich. Entschuldige mich. Denn meine Kinder sind keine Menschen, die mir absichtlich schaden möchten. Sie testen aus. Das Leben. Dessen Reiz. Sind, wie Menschen nun mal sind.

Am Ende sind sie nur zwei Menschen, die mich ein kleines Stück auf meinem Weg begleiten. Menschen, die mir die Hand reichen, um von mir zu lernen. Kinder testen nicht aus, um uns zu ärgern. Sie erforschen das Leben, Gefühle. Alles, was sie brauchen, ist eine Hand, die sie führt. Eine Schulter, die sie trägt. Ein Herz, das sie wärmt. Sie entlässt, wenn sie bereit dazu sind.

So viele Fehler ich auch haben mag. So oft ich auch genervt sein mag. Laut werde. Unbeholfen durch den Tag schlitter. Sie wissen beide in jeder Minute ihres wertvollen Lebens immer und zu jeder Zeit, dass sie einen Menschen kennen, der egal was auch sein mag, für sie da war. Ihr Urvertrauen stärkte. Ihr Vertrauen in die Welt. Ihren Gang des Lebens. Ihnen genug Wissen und Liebe mit auf den Weg gab, um sich hoffentlich irgendwann einmal selbst dieser harten Aufgabe zu stellen.

 

 

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