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Kann ich meinen Kindern gleichermaßen gerecht werden?

der sinn des lebens

Seit zwei Wochen gehen die kleine Maus und ich alleine zum Kinderturnen. Nur wir beide. Ohne den Großen. Der geht seit diesem Herbst dafür alleine zum Schwimmen und auch zum Turnen mit mir alleine. Wir haben einiges umstrukturiert. Weg von alles gemeinsam. Hin zu mehr Zeit für die Kinder alleine. Sie verstehen sich gut. Manchmal sogar zu gut und doch schlich sich in uns Eltern ab und zu ein Gefühl der Reue.

Mehreren Kindern im Mama Alltag gerecht werden?

Reue nicht genug für die Kinder da zu sein. Jeden für sich zu sehen. Zeit für jeden allein zu haben. Jedes Kind hat seine Bedürfnisse. Steht an unterschiedlichen Wegesrändern und wir? Gehen mit ihnen Hand in Hand. Dabei brauche sie vielleicht just in diesem Moment: Nur wir zwei beide. Also? Haben wir uns etwas überlegt, denn im Alltag werde ich beiden Kindern nicht gleichermaßen gerecht, wenn der eine schnell auf Klo muss, der andere Hunger bekommt und ich die ein oder andere Kleinigkeit erledigen muss. Wir haben es probiert, aber es klappt nicht.

Ich werde meinen Kindern nicht gerecht und nun?

Woher ich das weiß? Nach der ersten Turnstunde mit meiner kleinen Maus ist mir gleich aufgefallen, dass ich sie ganz anders wahrgenommen habe die letzten Monate. Plötzlich stand sie dort Mitten in dieser großen Halle ohne ihren großen Bruder. Bereit etwas zu entdecken. Fröhlich. Etwas schüchtern.

Turnen allein mit der Kleinen – ihre Reaktion!

Sie nahm meine Hand. Ich sollte vorgehen. Sie führen. Gemeinsam mit ihr den neuen Weg erkunden. Sie kannte diese neue Situation auf sich allein gestellt sein gar nicht. Schaut sie doch so oft auf das, was der Große macht und macht es einfach nach. Mein Herz in diesem Moment? Voller unfassbar tiefer Liebe für dieses kleine Menschenkind, dass ich in all ihrer Lebenszeit immer als so stark und autark gesehen hatte. Dabei ließ sie sich nur leiten. In den Windschatten fallen, um mitzugehen.

Nun stand sie da – allein. Aber so fröhlich und doch so verletzlich. Mir zerriss es das Herz mein eigenes Kind so anders eingeschätzt zu haben und doch freute ich mich gleichzeitig, dass ich dieses Geschenk bekommen hatte. Eine neue Chance.

Eine neue Chance

Mutter und Tochter. Zeit nur für uns unsere Geschichte. Jeden Montag lerne ich sie ganz neu kennen. Entdecke nur mit ihr das Leben. Das, was wir an diesem Tag erleben, kann ein Tag mit beiden Kindern gar nicht passieren. Es ist anders mit beiden. Sind wir zusammen – erleben die Kinder ihre Geschichte. Wir Erwachsenen schauen zu, intervenieren und spielen gemeinsam. Sind wir mit ihnen alleine haben wir Zeit für ihre Geschichte, nur ihre Bedürfnisse, müssen nicht entscheiden wer zuerst oder was, dann entscheiden sie für sich und wir gehen mit. Ohne wenn – ohne aber. Einfach sie und wir werden ihnen gerecht SO wie es manchmal sein muss um durch und durch alleine glücklich zu sein.

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