Während das alte Jahr hinter und liegt und Neue Gedanken, Vorsätze den Alltag bestimmen, spüre ich. Ich bin erschöpft. Ausgelaugt von dem Wunsch eine perfekte Mutter sein zu wollen. Erledigt von dem stetigen Drang Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Erledigt von dem immer wieder kehrenden Zwang eine perfekte Hausfrau sein zu wollen. Mein Leben braucht neue Bahnen. Wege, die sich wieder gut anfühlen. Die eine Vereinbarkeit zulassen ohne meine Selbstaufgabe als Frau zu fordern. Ich möchte als Mutter meinen Kindern gerecht werden. Ich möchte aber auch – in einigen Jahren zurück schauen ohne einen Schatten meiner selbst in den Erinnerungen sehen zu müssen.
Eine Entscheidung
Mütter müssen sich entscheiden: entweder wir wenden uns den Kindern zu, oder erledigen etwas anderes – beides gleichzeitig geht einfach nicht. Wir können nicht arbeiten, während wir nebenbei die perfekten Eltern sind. Wir können nicht den perfekten Haushalt führen, während wir nebenbei die größten Kunststücke mit unseren Kindern bauen. So schwer es mir fällt – diesem Problem Raum zu schenken. So sehr fordert mein Körper eine Entscheidung.
Eins habe ich im letzten Jahr gelernt – ein Tag ist begrenzt. Wir können nicht alles schaffen oder alles sein, was wir gern sein würden. Ansonsten bleibt am Ende nur die Vermutung einer Erinnerung. Der leise Hauch eines Babylachen – ohne wirklich zu wissen, wie es sich damals angehört hat.
Das neue Jahr
Das neue Jahr soll von vornherein anders beginnen. Klarer, mehr bei mir. Die Erschöpfung soll sich Wege bahnen, um nach Hause zu kehren. Ich möchte keine perfekte Mutter mehr sein. Lediglich jemand der seinen Kindern zugewandt ist – statt abgewandt. Ich möchte nicht mehr auf die Ratschläge meiner Familie hören, die mich so lieb gemeint in den Bann der Verzweiflung treiben. Ich möchte wieder leben. Nicht in der falschen Annahme ich könnte an einem Tag mit zwei Kindern, die Welt bereisen – eher mit dem Gedanken, dass jeder Moment einen Zauber in sich trägt. So klein er auch sein mag.
Ich möchte wieder einen Platz haben an dem ich mich zu Hause fühle. Im Bett liegen bleiben ohne das intensive Gefühl im Nacken sitzen zu haben, die Zeit läuft mir davon. Doch vor allem möchte ich wieder wissen, was mich glücklich macht! Meine Kinder spiegeln mir täglich den Grad meiner Erschöpfung. Es ist an der Zeit sich treiben zu lassen. Zu schauen welche Wege das Leben mit einem geht, wenn nicht alles perfekt ist. Und sich überraschen zu lassen, was das mit einem macht.
Eure Alina!