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Wie viel Schwangerschaftsvorsorge muss sein?

Schwanger und nun?

Meine Schwangerschaft liegt nun gut fünf Monate zurück. Eine wunderschöne Zeit. Für mich jedoch nach wie vor geprägt mit ganz viel Vorfreude, Ängsten und Erwartungen. Wie viel Vorsorge ist gut für mich und vor allem das Baby? Wie wird die Geburt? Kann ich die Geburt mit einer guten Vorsorge beeinflussen? Wo soll die Geburt stattfinden? Alles Gedanken, die ich rauf und runter gedacht habe. Letzendlich habe ich mich für eine Vorsorge beim Frauenarzt entschieden. Für mich persönlich ein guter Weg. Wie sehen andere schwangere Frauen dieses Thema ? Heute ist Yasmin vom Blog Die Rabenmutti bei mir zu Gast. Sie ist aktuell schwanger mit ihrem zweiten Kind. Ich liebe ihre direkte Art zu schreiben. Deswegen habe ich sie gefragt, ob sie Freude hat über ihre Schwangerschaftsvorsorge bei mir zu schreiben. Yasmin hat sich bewusst für eine doppelte Vorsorge entschieden – warum, wieso, darüber schreibt sie hier!

 

Doppelte Schwangerschaftsvorsorge für doppelte Sicherheit

Als Alina mich bat einen Artikel über Schwangerschaftsvorsorge zu schreiben, war ich sofort dabei. Immerhin ist das Thema gerade sehr aktuell und beschäftigt mich sehr stark. Vorweg: Ich habe mich für eine doppelte Vorsorge entschieden. Das heißt, ich nehme alle „Pflichttermine“ beim Frauenarzt wahr – sprich ich besuche ihn alle 4 Wochen zur Kontrolle – und lasse mich zudem von der Hebamme checken. So habe ich quasi alle 2 Wochen eine Vorsorgeuntersuchung und fühle mich wohl dabei.
Wie es zu der Entscheidung kam und was mir dabei wichtig ist, würde ich euch nun gern erzählen.

Der Frauenarzt/Die Frauenärztin

Für mich ein Muss. Für mich stand schon im vornherein fest, dass ich die Untersuchungen beim Frauenarzt haben will. Mir ist bewusst, dass dies ein umstrittenes Thema ist und einige Mütter bewusst auf den Frauenarzt verzichten und nur zu Hebamme gehen (oder gar keine Vorsorge machen). Eigentlich ist bei der Vorsorge einer Hebamme auch nichts auszusetzen: Sie kann das Pippi ebenso gut testen wie ein Frauenarzt, abtasten und den Herzschlag abhören. Allerdings bin ich ein sehr- ähm, visueller Mensch. Ich muss SEHEN können, dass alles in Ordnung ist. Demnach sind mir regelmäßige Ultraschalluntersuchungen (der Frauenarzt hat bisher immer einen gemacht) extrem wichtig. Ich schau der Erbse eben gern beim Turnen im Bauch zu und brauche die „Beweisbilder“ für mich – nach der Fehlgeburt umso mehr.

Außerdem – und damit möchte ich Hebammen jetzt nicht abstufen oder so – haben Ärzte nun mal einen ganz anderen Blick, da sie eine andere Ausbildung genossen haben. Ich denke, sie sind zielsicherer, um Krankheiten und Anomalien zu erkennen. Ich halte ihre medizinischen Fähigkeiten für besser ausgebildet. Auch das ist mir wichtig. Gefühlschaos vor jedem Besuch Daher blicke ich jedem Besuch beim Frauenarzt mit einer Mischung aus Angst, Anspannung und Vorfreude entgegen. Wird er was finden, was nicht stimmt? Wie ist das Kind entwickelt? Und: Jay – Babykino!

Ich bin sehr froh nach vier Fehlversuchen auch eine sehr gute Frauenärztin gefunden zu haben, die meine Sorgen und Ängste immer für voll nimmt und mich dazwischen schiebt, wenn ich panisch werde. Sie behandelt mich nicht herablassend und versucht auch nicht meine Ängste „niederzusprechen“ (Erfahrungen, die ich leider schon gemacht habe). Ich persönlich halte die frauenärztliche Untersuchung für sehr wichtig und mache auch die „großen“ Ultraschalle sowie den Zuckertest mit. Außerdem lasse ich mir auch Blut abnehmen, da meine Eisenwerte manchmal nicht stimmen.

Ich will einfach auf Nummer sichergehen und finde die technischen Möglichkeiten einfach toll! Natürlich hatte man sie damals nicht. Das weiß ich. Aber damals starben auch sehr viele Kinder und Eltern. Die Zahlen wurden mit zunehmenden Behandlungsmethoden und Untersuchungen kleiner. Ich sehe da einfach einen Zusammenhang: Bessere Methoden bieten mehr Schutz.

Die Hebamme

Die Hebamme auf der anderen Seite gibt mir auf anderer Ebene Sicherheit: Bei ihr läuft alles viel persönlicher und intensiver ab. Sie nimmt sich viel Zeit und es warten keine anderen Patienten auf sie im Wartezimmer, sodass einfach alles angesprochen werden kann. Für mich ist das Vertrauensverhältnis wichtig, weil ich versuchen will ein grundlegendes Vertrauen zu Hebammen aufzubauen. Leider sind meine Erfahrungen mit Hebammen bisher eher negativ: Im Kreißsaal waren sie nicht besonders freundlich, die Nachsorge war sehr unpersönlich. Der Fokus lag auf dem Kind und ich wurde zwar als Mutter gesehen, aber nicht mehr als Mensch…
Mein Trauma sowie Depression wurden nicht erkannt, nicht einmal angesprochen. Da hat sie leider ziemlich versagt. Da ich zudem panische Angst vor der Geburt habe (leider erlitt ich bei meiner Tochter ein Geburtstrauma und anschließende Depressionen), muss die Vertrauensbasis einfach stimmen. Ich möchte Vertrauen in Hebammen und vor allem in die Nachsorge haben, damit eventuell auftretende Depressionen rechtzeitig erkannt und angesprochen werden können. Außerdem haben Hebammen einen anderen Blick auf den Körper und womöglich fallen ihr Dinge auf, die der Ärztin entgehen? Verschiedene Perspektiven können verschiedene Probleme ausmachen.

Mit dieser doppelten Vorsorge fühle ich mich einfach doppelt sicher – und Sicherheit ist das, was ich unbedingt brauche, um die Schwangerschaft und Geburt zu überstehen. Klingt leider jetzt sehr negativ, allerdings sind verschiedene Ängste meine täglichen Begleiter… Das ist nun mein persönlicher Weg damit fertig zu werden und den Weg zu einer – hoffentlich – selbst bestimmten Geburt (wie auch immer die Entscheidung nun sein mag) zu ebnen. Andere Frauen haben andere Ansprüche und Präferenzen und diese möchte ich ihnen nicht absprechen. Hier spreche ich voll und ganz für mich: Es muss beides sein. Eine Vorsorge allein gibt mir nicht die Sicherheit, die ich brauche.

 

Für welche Schwangerschaftsvorsorge habt ihr Euch entschieden? Bewusst oder ungewollt? Und war es am Ende der richtige Weg?

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