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Der Tag an dem mein Baby nicht mehr aufhörte zu schreien

Immer und Immer wieder habe ich diesen Tag vor Augen. Ein Tag, an dem ich unfassbar hilflos vor meinem Baby stand, weil es schrie. Ich nahm es hoch, wiegte es in meinen Armen. Gab ihm die Brust. Wickelte es. Deckte es eng umschlungen in, einen flauschige Decke ein. Nichts half. Es schrie und schrie und schrie. Es war der grausamste Tag meines ganzen Lebens.

So sehr zehrte dieses Geschrei an meinen Nerven. Nicht weil es unangenehm war. Eher, weil ich mich als Mutter unfassbar hilflos fühlte. Es schien nichts zu geben, dass ich tun konnte. Dabei bestand mein einziger Wunsch darin, diesem kleinen Wesen irgendwie zu helfen.

Am Ende packte ich das Baby.

Zog es an und fuhr Schnur stracks mit tränenüberströmten Wangen zum Kinderarzt. Dort angekommen schilderte ich ohne Luft, Sinn und Verstand unsere derzeitige Situation. Ich kannte dieses Verhalten von meinem Baby nicht. Das versuchte ich den Arzthelferinnen klar zu machen. Sie musste dringend den ernst der Lage verstehen.

Wir durften direkt durch. Man versicherte uns das der Arzt schnell kommen würde. Und dann? Ein paar Minuten später war es so weit. Er kam und sah sich unser hilfloses Baby an.

Er fand nichts. Wir durften ohne Diagnose wieder nach Hause fahren. Den restlichen Abend war unser Baby ruhig. Persönlich hatte ich mich in diesen Stunden der Angst und Hilflosigkeit verändert. Mein Baby wird seit diesem Tag noch weniger allein gelassen. Ab dem kleinsten Mucks wird es in meine Arme genommen. Ich schaue, was ihm fehlt. Stille sein Bedürfnis. Aber in erster Linie bin ich einfach nur da. Warum?

Bedürfnisorientiert!

Weil mein Gefühl mir sagt, das es richtig ist. Mein Baby darf niemals willentlich schreien gelassen werden. Seine Gefühlswelt besteht aus Fühlen, riechen, tasten und schmecken. Wie muss es sich anfüllen, wenn ein Bedürfnis besteht, und mein Baby das Gefühl besitzt es wäre keiner da. Nur das leere nichts. Kennen sie das Nichts?

Nein!

Im Mutterleib waren sie Gebunden. Rund um die Uhr. Sie hatten ihre Räume, ihre Abgrenzung, ihre direkte, immer da gewesene Verbindung zu unserem Leben. Und plötzlich ist alles weg: es ist nicht mehr eng. Nicht mehr laut. Nur noch groß, kalt und schnell.

Hier in dieser anderen Welt? Erwarten wir wirklich, dass unser Baby gleich alles versteht? Dass unser Baby sich direkt dem Leben anpasst, welches wir leben? Aber es hat es doch gut in seinem kuschelig, warmen, weichen Bett. Den Ort den wir im Laufe unserer Zeit zu wahren Wohlfühloasen gestaltet haben.

Ich schaue mein Baby an und weiß, es ist nicht der richtige Ort. Es ist nicht das was es jetzt braucht. Und ich sehe ganz klar, es wäre nicht richtig seinen Bedürfnissen nicht nachzukommen. Dabei gebe ich nicht nach. Ich vertraue meinem Instinkt. Meinem Gefühl. Dem, was sich richtig und gut anfühlt. Dass, was sich so schlecht anfühlt wie ein Baby, dass schreien gelassen wird – ist falsch. Schlicht und ergreifend einfach nur falsch!

Hört auf euer Gefühl! Wenn sich etwas so schlimm anfühlt, wie ein weinendes Baby, kann es niemals richtig sein!

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