Schon immer wollte ich Nähen. Ich hege einen gewissen Groll gegen diesen ganzen Einheitsbrei in unserer Gesellschaft. Umso schöner finde ich es, wenn gerade die Kinder in süßen Unikaten durch die Gegend laufen. Doch als Nähanfänger steht man vor vielen Fragen. Heide, zweifach Mama und Näherin aus Leidenschaft erzählt uns heute wie man am besten mit dem Nähen anfängt und geht dabei auf die wichtigsten Basics ein.
Inhaltsverzeichnis
Heide und das Nähen
Mode war noch nie mein Ding, ich war noch nie ein Trendsetter… Ich entdecke Trends immer erst für mich, wenn sie schon wieder out sind! Zudem hasse ich das Anprobieren in Geschäften, wenn ich nach Stunden mit leeren Taschen und ner Menge Depressionen nach Hause gehe, weil ich erkennen muss, dass mein Körper mit dem zu runden Bauch, dem viel zu grossem Busen und der noch breiteren Hüfte nicht das Schema F der Modeindustrie erfüllt. Für mich gibt es meist nur mässig passende, oder schrecklich anmutende Klamotten!
Also entschied ich, das ich das nicht mehr möchte.
Ich wollte Nähen
Eine Nähmaschine war schnell geschenkt, eine Singer Mecury oder so ähnlich. Diese war wohl nur auf meine Anfängerleistungen ausgelegt und hielt bei 3 Wochen pro Nähstück gut mit. Als ich es jedoch schaffte Dinge an einem Tag fertig zu stellen gab die Singer auf, sie wollte eine Anfängermaschine bleiben. Mitlerweile nähe ich auf einer W6 Maschine, die voll elektronisch ist, ein Traumteil, was man aber erst mit Erfahrung zu schätzen lernt. Man sollte beim Kauf einer Nähmaschine als Anfänger bedenken, das es schnell zur Sucht wird und da sind dann ein Overlockstich, sowie ein paar Zierstiche äußerst Hilfreich!
Ich habe mit einem Anfängerkurs der VHS gelernt, wie eine Nähmaschine überhaupt funktioniert. Man sollte sich ein einfaches Projekt aussuchen, also nähte ich ein Kissen. Ich fand es sehr einfach und somit beschloss ich, das ich nun ein Profi bin.
Das zweite Projekt,
welches dann auch ohne Lehrerin entstand, war eine Hose für den Zwergenbub. Ich fand sie ganz toll….Die Nähte waren furchtbar, Bündchen schrecklich, aber er hat sie 3x getragen, denn ich war stolz. Mitlerweile nähe ich für alle, sogar Geschenke entstehen und ich bin meist am kritischsten mit mir.
Was braucht ein Nähanfänger alles?
Tja, ne Nähmaschine ist sehr hilfreich. Ansonsten eine Stoff-/und eine Papierschere, eine Schneidematte, ich liebe mein Bastelmesser beim erstellen von Schnittmustern, Stecknadeln, ein Bügeleisen, dann habe ich noch eine kleine Schneiderschere (wie eine gerade Nagelschere) die mir täglich treue Dienste leistet, bei allem, was Garn schneiden betrifft. Zum Anzeichnen nutze ich meist Schneiderkreide, manchmal auch einen Trickmarker, aber im Endeffekt merkt man im Laufe der Näherei, was man wirklich braucht! Stoff und Garn ist ja klar…
Lektüre für Anfänger
Wenn ich eine Lektüre empfehlen darf, dann wäre es für alle Muttis das Buch von Klimperklein Pauline Dohmen „Nähen mit Jersey-Kinderleicht“. Hier sind alle wichtigen Schnitte mit tollen Erklärungen und Bildern drin, so ist es wirklich Anfängertauglich!
Ich kann nur jedem, der sich mit dem Gedanken rumschlägt Nähen zu wollen raten, es mal zu versuchen.
Mich erfüllt es mit Freude und auch stolz, denn mein Kleiderschrank und der der Kinder nimmt eine ganz neue Linie an und es ist wirklich MEIN Stil. Meine Tochter hat einer Freundin im Kindergarten schon mal gesagt,weil diese ihren Pulli auch gerne wollte, das ihr Pullover von Mama genäht wurde, den könne sie nicht haben. Na geht das nicht runter wie Öl? Das funktioniert am besten, wenn man die Disneystoffe so toll in Szene setzt, das jeder weiss, so wird er es sie nie fertig zu kaufen kriegen. Hier darf man richtig kreativ werden.
Ausserdem nutze ich gerne Facebookgruppen zum Austausch. Ich bin in mehreren Gruppen, um mir überall Ideen und Erfahrungen zu klauen.
Wenn mal jemand sehen möchte, was ich so Zauber, oder jemand Fragen an mich hat, dann ganz mutig fragen, unter Zwergenkind-und-kleinstadtdorf.de findet ihr mich, meine Werke und meine bezaubernde Familie.
Liebe Grüße, Heide
Ich fange auch gerade erst an mit dem Nähen.
Danke für den Beitrag! :)