Gestern Morgen kam ich überglücklich nach Hause. Ich hatte nichts anderes im Kopf, als meine Lebensfreude. Meinen Meilenstein, den ich wieder einmal geschafft hatte. Freude auf das, was kommt. Egal, wie es aussehen mag. Ich dachte, zu jenem Zeitpunkt “ich schaffe alles.” Dann ein Anruf. Ein Satz, der alles in mir zusammensacken ließ. Die Realität. Traurige Gewissheit, dass das Leben manchmal andere Wege geht, als wir sie uns sehnlichst wünschen.
Inhaltsverzeichnis
Nicht nur für uns, vor allem auch für die Anderen
Wo setzt man an zu erzählen, wenn das Leben Tragödien schreibt? Wie erzählen wir unseren Kindern davon, ohne dass wir ihr kleines Herz in Stücke reißen. Vier Jahre ist mein kleiner Mann alt. Vier unschuldige Jahre, in denen er unbekümmert Leben sollte. ODER NICHT? Doch nun, der gestrige Abend. Der Anruf, dem ich ihm erzählen musste. Ein kaum zu überwältigender Kloß in meinem Hals. Worte im Herz, die meine Lippen nicht zustande bringen wollten. Doch dann! Die schmerzhafte Wahrheit, dass vollkommen unerwartet einer seiner Kindergartenfreunde eine weite Reise antreten musste.
Weg von seinen liebenden Eltern. Seinen Freunden. Vollkommen unerwartet dem Leben entrissen.
Mir liefen Tränen über die Wangen. Ich versuchte mich zusammenzureißen, für ihn, aber auch in seinen Augen sah ich plötzliche diese nicht zu nehmende Traurigkeit. Er wurde böse. Begann laut zu werden. Schrie, dass er meine Worte nicht hören wolle.
“Mama?”
“Mama, das was Du erzählst mag ich nicht.”
“Ja, mein Schatz. Das verstehe ich. Ich auch nicht.”
Heute Morgen seine ersten Worte: “Ich weiß was XXX hat, Mama. Eine Augenentzündung. Nun wo wir das Wissen, wird er bald wieder gesund sein.”
“Nein, mein Schatz, das wird er nicht. Er wird nicht mehr kommen. Er ist nun auf einer anderen Reise, als wir und passt auf Euch auf. Egal, wo ihr seid. Er wird Euch zusehen, aber er wird nicht mehr wiederkommen.”
Die Tragödie Leben.
Ich habe es ihm so gewünscht, dass er solche Erfahrungen nicht schon so früh machen muss. Dass er spielen darf. Einfach so. Doch auch darüber hinaus ist die Tragik dieses Ereignisses in meinen Augen kaum zu begreifen. In mir so viele Emotionen. So viel Bedauern für die betroffene Familie und doch kommen mehr Tränen als kluge Gedanken.
Das was am Ende bleibt ist einmal mehr die Gewissheit, wie kostbar unser Leben eigentlich ist.
Aber auch ganz viel Trauer,
Angst,
Zweifel,
Verzweiflung
Demut &
Hilflosigkeit …
und ein kleines, aber sinnloses “es ist nicht fair“
….
Wie traurig. Das ist etwas was man seinen Kindern gern ersparen würde. So früh. Die arme Familie. Leider müssen wir versuchen damit klar zu kommen dass die Oma sterben wird. Wie soll man da so kleine Kinder vorbereiten. Ein schwieriges Thema. Drück Euch!
Unfassbar, wenn so etwas passiert. Vor allem für die Eltern und die Geschwister. Es stockt mir der Atem bei dem Gedanken und ich werde jetzt erstmal meinen Mann anrufen und fragen, ob mit den Kids alles gut ist :-(