Kinderwunsch: Diese Sehnsucht in mir

Kinderwunsch: Die Sehnsucht in mir

Alles läuft wunderbar. Wir sind glücklich als Familie. Die Kinder verstehen sich super. Wir haben in der Wohnung gerade mal so viel Platz, dass es für alle reicht. Unsere Nerven liegen oftmals blank, aber nur gerade so, dass sie sich über Nacht wunderbar erholen. Alles spricht dafür, dass es genau so bleiben sollte. Diese Konstellation. Diese Kinder. Dieser Mann und genau DAS wünscht sich mein Partner auch. Und ich? Was wünsche ich mir? Also, mein Herz schreit nach einem weiteren Kind.

 

Was wäre, wenn?

Erst war es nur ein kleines “Hallööchen..wie wäre es, wenn..” Das ging genau so schnell, wie es kam, denn Hey: Es läuft schon ganz schön gut hier. Nach diesem kleinen “wie wäre es denn, wenn..” kamen Tagträume, klare Fragen, ob ich wirklich noch mal Lust hätte auf eine Schwangerschaft, das Stillen, die Nächte und alles, was zur ersten Zeit mit einem Baby dazugehört. Die Antwort fiel eigentlich sehr schnell recht klar aus, denn ich bin eine absolute Babymutter. Ich liebe es. Schaue ich mir meine Bilder von der ersten Zeit mit meinen Kindern an, sehe ich genau das: Ein Strahlen in meinen Augen, das mir den Atem raubt. Doch dann kamen tatsächlich auch richtige Zweifel: Was ist, wenn ich dieses Mal eine Fehlgeburt habe? Was ist, wenn das Kind nicht gesund ist? Was ist, wenn mir drei Kinder über den Kopf wachsen. Die anderen beiden mir weiter weglaufen und ich stillen muss? Was wäre, wenn ich mich übernehme mit meinen Träumen? Finanziell als auch emotional.

Diese Vorstellung macht mit Angst. Aber erinner ich mich zurück, machen Kinder immer erst mal Angst. Man wächst hinein in seine Aufgaben. Tag für Tag. Gemeinsam als Familie. Als Frau und Mutter. Das ist diese Reise, von der ich spreche. Hier ist noch so viel Liebe zu vergeben. Ich denke mir, nur noch ein Mal. Ein Letztes – versprochen. Für diesen Wunsch gibt es keine rationale Entscheidung. Kinder kosten Kraft. Geld. Zeit und weiß ich nicht was noch. Ja, so mag es sein, aber ich liebe es.

 

Leben mit Kindern

Jeder Tag mit ihnen ist ein Geschenk. Die Zeit mit ihnen so kostbar. Ihnen beim größer werden zuschauen zu dürfen – einmalig für mich. Ohne Worte so vieles. Genau hier liegt das Problem. Für die anstrengenden Phasen finden wir oftmals so viele Worte. Viel zu viele, so scheint es mir manchmal. Lösen wir mit diesen Worten unsere inneren Knoten. Für die guten Tage gibt es weniger Worte. Meistens ist es ein: “Kinder geben uns so viel.” Klingt abgedroschen, aber genau so ist es.

Ich habe keine rationalen Gründe für meine Kinder und doch sind die beiden das BESTE, was mir je passiert ist. Jeder Tag mit ihnen ist mein Geschenk. Seit ich Mama bin, habe ich mich in vielerlei Hinsicht verändert. Das erste Kind hat mich geprägt. Das Zweite noch mehr und jetzt? Ist da diese Sehnsucht, die sich so anfühlt als würde sie mich komplett machen. Ich kann es nicht erklären. Es ist einfach so tief in mir drin. Das Einzige, was ich weiß ist, dass sich meine Sehnsucht sehr intensiv anfühlt. Die Sehnsucht nach dieser Reise, die ich noch einmal antreten möchte.

 

Kinderwunsch und nun?

Kennt ihr das? Den Wunsch nach Kindern. Kinderwunsch. Musstet ihr irgendwann nachgeben und diese Sehnsucht blieb und wie habt ihr damit weitergelebt oder hat sich am Ende doch alles noch zum Guten gewendet?

Tags: Kinderwunsch, Schwangerschaft, Träume

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Der Speiseplan für die ganze Woche mit gesunden Rezpten für Groß und Klein ist auch was dabei! Jetzt schließt sich der Kreis!

Comments

    • Busymamawio
    • 19. Januar 2019
    Antworten

    Ein sehr schöner Beitrag! Das Problem kenne ich zu gut! Bei meiner großen hatte ich schon Komplikationen und die zweite Schwangerschaft sollte schon als Hochrisiko anfangen. Es hat einige Jahre und Termine in der Kiwu Klinik gebraucht, bis wir uns doch für ein zweites Kind entschieden haben. Nach drei transfusionen durch die Nabelschnur und toller Betreuung ist unsere Prinzessin nun 8 Wochen alt ?
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  1. Antworten

    Also besser jetzt als später. Ich habe drei und der Abstand zur letzten Maus ist knapp 5 Jahre. Letzt sagte sie: “Mama bekomme noch ein Baby, dann bin ich nicht allein!” Mein Großer, fast 15 Jahre will zurück nach D. Und sie liebt ihre Geschwister über alles. Noch ein viertes? Der Abstand mit dann 7 Jahre wäre zu groß. Kinder sind Engel und so schnell sind sie nicht mehr da. Absolut ” ja” wenn du bzw. Ihr es wollt. ??

    • Elisabeth
    • 15. Januar 2019
    Antworten

    Ich versteh dich so sehr ich wünsche mir gern noch 2 für viele die mich kennen sicher nicht ganz nachvollziehbar aber es ist so. Ich hab auch Angst das etwas passieren kann aber das Leben läuft auch mit 2 nicht ganz so gesunden Kindern.

    1. Das stimmt. Das meine ich mit diesem: irgendwie läuft es doch am Ende auch mit Herausforderungen.
      Schwere Zeiten gibt es immer, aber man wächst dran und wird stärker und irgendwie ist doch auch viel Schicksal dabei, oder nicht?

      • Elisabeth
      • 15. Januar 2019

      Viel Vertrauen ins Leben auf jeden Fall. Wir haben 2wunderbare Mädels und ich habe trotzdem den Wunsch. Wir meistern im Moment alles ganz gut sicher es gibt auch schwere Phasen aber es läuft. Als die Diagnose von unsere Großen (fast3) kam, Skoliose aufgrund einer Neurofibromatose, ging der Wunsch nicht weg er blieb. Sogar als wir erfahren haben das die Kleine (1 1/2) einen Vorhofseptumdefekt hat konnte ich den Wunsch nicht in eine Schublade stecken. Er ist und bleibt.

  2. Antworten

    Dein Artikel spricht mir aus der Seele! Aus der tiefsten innersten Seele! Ich stecke genau in demselben Dilemma. Meine zweite Maus wird jetzt bald zwei und irgendwie ist da dieser Gedanke, dieser Wunsch. Es ist ein Herzenswunsch ❤️ mein Mann ist dagegen (obwohl wir Platz und Geld hätten)
    Meistens bemühe ich mich dankbar zu sein, für die beiden Wunder die mir geschenkt wurden und doch steht dieser Wunsch irgendwie zwischen uns!
    Ich fühle mit dir!
    Liebe Grüße aus Österreich

    • Jule
    • 15. Januar 2019
    Antworten

    Du sprichst mir aus der Seele? obwohl ich dafür nicht warten muss, bis die Sehnsucht da ist. Ich wollte schon immer drei Kinder. Jetzt haben wir vor 7 Wochen das zweite bekommen und ich möchte auf jedeb Fall noch eins, auch wenn es gerade anstrengend ist. Aber sie werden so schnell groß, ich möchte das auf jeden Fall noch einmal erleben dürfen? mein Mann ist da noch nicht 100 % von überzeugt aber auch nicht völlig abgeneigt. Wir müssen sowieso mindestens zwei-drei Jahre warten, wegen der Kaiserschnittnarbe, daher habe ich noch Zeit überzeugungsarbeit zu leisten?

    1. Das war auch immer meine Zeitspanne und ich denke immer noch je länger ich warte, desto eher, wird es vielleicht doch noch eine natürliche Geburt. So halte ich die Sehnsucht aus und freue mich, aber da ist dann ja doch noch der Mann der das 3. Kind eben nicht will. Ich drücke euch die Daumen.

  3. Antworten

    Ich fühle den Kinderwunsch ziemlich stark und dachte anfangs, bei meinem Mann würde das auch noch kommen. Dieses Jahr wird meine kleine Tochter schon fünf Jahre alt und er sagt immer noch: auf keinen Fall…. Ich finde das echt schwierig.

    1. Ich versteh dich so gut.
      Ich denke, bei einem auf zwei ist das auch noch schwieriger auszuhalte. Ich weiß auch nicht, was man da raten soll, wenn einer auf keinen Fall mehr mag. Ich würde dran bleiben, denn es lohnt sich so.

    • Maren
    • 14. Januar 2019
    Antworten

    Mir geht es haargenau so. Aber ich denke, ich werde mich von diesem Wunsch verabschieden müssen und wenn es so ist – werde ich trotzdem glücklich sein und glücklich werden. Ich will dankbar sein – sooooo dankbar! für das, was ich habe! :)

    1. Genau das sage ich mir auch so oft, aber dann ein Gedanke, ein Wort und ich bin wieder voll dabei. Noch will ich nicht aufgeben.

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