Immer noch bei Mama & Papa
Wisst ihr, wo ich gerade herkomme? Aus unserem gemeinsamen Familienbett, in dem ich gerade unsere zweijährige Tochter in den Schlaf begleitet habe. Dies ist nur noch bei uns so. Schläft sie bei Oma oder ihrer Tagesmutter, wird sie lediglich in ihr Bett abgelegt. Dort findet sie meist sehr schnell und ganz alleine in ihren Schlaf. Mir stehen in meinem Mamaleben zwei Möglichkeiten offen diese Situation zu betrachten oder anderes formuliert für mich zu bewerten. Die erste Sichtweise ist diese: Was mache ich nur falsch, dass mein Kind immer noch nicht alleine in ihrem Bett einschläft. Ich könnte in dieser Zeit so viel Sinnvolles schaffen. Bei anderen schafft sie es doch auch? Bin ich zu inkonsequent? Zu lasch in meiner Erziehung? Ich sollte sie einfach mal alleine ihr Bett legen. Sie gewöhnt sich schon dran. Müssen wir da einfach einmal durch und dann ist alles gut? Es liegt bestimmt an meiner falschen Erziehung, dass unser Kind uns Eltern beim Einschlafen zuhause braucht. Fazit? Wir haben ein Einschlafproblem.
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Die andre Sichtweise auf unser “Problem” ist diese: Immer noch haben wir Eltern das Privileg uns zu unserem kleinen Mädchen dazu legen zu dürfen. Wir sind in unserem stressigen Alltag dazu gezwungen innezuhalten, während wir unser Kind in den Schlaf begleiten dürfen. Sie uns immer noch ihre unbändige Liebe schenkt, weil sie uns bei sich haben möchte. Lieber mit uns ist, als alleine, weil sie uns liebt, genießt und vertraut. Welch ein Geschenk, das sie uns dort entgegenbringt. Dieses Vertrauen bei uns so sein zu dürfen, wie sie es fühlt.
Immer noch wird uns dieses große Glück zu Teil, dass wir innehalten dürfen, während wir den Duft des Haares unseres Kindes einatmen dürfen. Das Kind ganz fest in den Arm schließen können, während es langsam über die Brücke ins Reich der Träume wandert. Welch großes Glück mein Kind mir schenkt. Welch Vertrauen und Sehnsucht in ihre Mama/Papa.
Irgendwann, nicht mehr lange, wird dieses Kind in meinem Arm mittags nicht mehr schlafen, abends unterwegs sein oder noch lange lesen, während wir Erwachsenen auf der Couch sitzen und uns fragen: “Wo unsere Zeit geblieben ist.” Bis dahin habe ich die Möglichkeit selbst zu wählen, welche Sichtweise ich heute annehme, um das Einschlafen meines Kindes für mich zu bewerten. Mir gefällt meine zweite Variante deutlich besser und das Schöne an meinem Leben ist, es steht mir frei für welche Gedanken ich mich entscheide.
Also komme ich immer noch in den Genuss, wenn meine kleine Maus da ist, eine Auszeit vom Alltag zu erhaschen, weil es das ist, was uns im Leben glücklich macht. Meine Antwort? Wir haben kein Einschlafproblem, wir genießen uns einfach nur noch viel zu sehr.
Deswegen haben wir jetzt, ein richtiges echtes Familienbett von Familienkoje
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Meine “Kleine” ist 4 Jahre alt und will auch noch jede Nacht in den Schlaf gekuschelt werden. Die Große (5) ebenso, aber mit ihr lässt sich schon reden und sie schläft auch ohne Begleitung schon ganz gut ein. Meistens kuschel ich ein bisschen mit meiner 4-jährigen & singe für beide noch 3 Kinderlieder vor (gelesen haben wir davor bereits) und ich kündige vorher an, dass ich danach gehe. Oft klappt das ganz gut. Mein Mann schläft übrigens meistens beim Kuscheln ein und ich muss ihn dann wecken.
Wumderschön geschrieben. Ich mag deine Sicht und ich werd sie mir merken wenn es bei uns soweit ist und ich mal genug von der Einschlafbegleitung hab. Noch ist er sieben Monate, da sind wir noch sehr weit entfernt vom alleine schlafen und das ist auch schön. Liebe Grüsse, Anita
Wir machen das bei unserem 5 Jährigen auch noch und ich liebe es!!!!
LG, Bettina
Selbe Situation hier. Anfangs dachte ich immer „was machen wir falsch?“ Dann auch die Erkenntnis, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo sie uns nicht mehr dabei haben will. Wo ich die gemeinsamen Kuschelmomente sehnlichst zurückwünsche. Seit dem genieße ich es nur noch mehr (wobei ich lügen würde, wenn ich mir nicht manchmal auch wünschen würde, dass es ein bisschen schneller geht)
Liebe Alina. Unsere Mädchen sind fast gleich alt. Jelena wird Ende November 2. Alleine Einschlafen? Fehlanzeige! Und das möchte ich auch nicht. Ich liebe es, mich Abends an ihr Bett zu setzen und zuzuschauen wie sie einschläft. Genauso liebe ich es, wenn sie Nachts zu uns ins Bett möchte.
Solange wir uns damit wohl fühlen, ist es richtig. Sogar unser 8- Jähriger braucht, manchmal, nach einem stressigen Tag Hilfe beim Einschlafen und bekommt sie auch.
LG Sarah
Oh ja… die Zeit kommt so schnell, dass seine uns Eltern nicht mehr brauchen zum Einschlafen
… und auch morgens nicht mehr zum Kuscheln kommen, sondern lieber in ihrem Zimmer Musik hören und malen etc.
Meine Tochter ist 7 J. alt und ich warte immer noch, bis sie eingeschlafen ist. Aber morgens warte ich vergebens…
Genießt die Zeit, sie ist irgendwann vorbei.
Alles hat seine Zeit und die ersten Jahre sind zum Kuscheln und zusammen im Bett schlafen.
Unsere Kinder zehren davon ein leben lang😍
Liebe Alina,
du machst alles richtig. Dein Kind braucht die Nähe und die sollte es auch bekommen. Zumal das Mäuschen ja wirklich noch sehr klein ist.
Als Beispiel kann ich dir unsere Tochter geben. Sie wird dieses Jahr 9 und schläft immer noch in unserer Mitte. Ohne an ihren Papa gekuschelt, braucht sie ewig zum einschlafen. Mit ihm ist sie in 5 Minuten im Traumland. Vor ein paar Wochen fingen wir mal wieder das Thema “eigenes Bett” an. Bei uns im Schlafzimmer und nur mal zur Probe usw. Wir merkten aber schnell, das dass unsere Tochter belastete, sie stellte immer wieder Fragen wie: darf ich trotzdem zu euch kommen, wenn ich nicht einschlafen kann usw. Irgendwann frug ich sie, ob wir mit dem eigenen Bett noch etwas warten wollen. Und ich hörte regelrecht den großen Stein von ihrem Herzen plumsen. Der Tag wird kommen, wo sie alleine schlafen möchte.
Als Gegenbeispiel möchte ich dir erzählen, wie wir es mit unseren Jungs gehandhabt haben und das ich mein Vorgehen bis heute zutiefst bereue.
Meinen Mann lernte ich erst eineinhalb Jahre nach der Geburt meines großen Sohnes (16) kennen. wir wohnten bis dahin noch bei meinen Eltern. Meine Eltern brachten mir ihre Ansicht der richtigen Erziehung bei. Ich sage nur DDR. Du verwöhnst das Kind, wenn du es ständig rumträgst oder beim schreien, sofort raus nimmst, das Kind darf nicht mit in deinen Bett schlafen usw. Ich mit 20 Jahren, wusste es nicht besser und spielte mit. Es war der Horror. Mein Sohn schrie nachts oft. Manchmal wurde es mir zuviel und ich nahm ihn heimlich mit in mein Bett. Es war sofort Ruhe. Tagsüber das selbe Spiel. Meiner Mutter wurde damals mit mir als Baby beigebracht, das Kind liegt den ganzen Tag im Stubenwagen (außer füttern und spazieren gehen), damit die Mutter den Haushalt machen kann. ( ein paar Tage nach der Geburt, also kein Mutterschutz) wenn das Kind schreit, das lässt man es halt mal schreien. Ich musste dann genauso alles durchziehen. Innerlich wusste ich, da läuft was falsch. Aber ich wagte nicht aufzumucken. Mein Sohn und ich litten sehr in dieser Zeit. Unser Verhältnis war deswegen auch lange angespannt. Aber ich merke das er das die letzten Jahre irgendwie nachzuholen versucht. Manchmal kommt er abendsfür eine halbe Stunde mit in mein Bett oder er kuschelt sich aufm Sofa an mich ran. Wie gesagt er ist 16!!! Aber ich lasse ihn und geniesse es auch. Vielleicht kann ich so, ein klein wenig wieder gut machen. Bei meinen zweiten Sohn, wohnte ich dann natürlich mit meinen Mann zusammen. Ich versuchte es besser zu machen, als bei meinen ersten Kind. Aber irgendwie gelang es mir nie so richtig. Dieses verdammte Erziehungsmuster verfolgte mich ständig und zwang mich immer wieder, es wieder falsch zu machen. Mein zweiter Sohn ist heute 13. Und unsere Beziehung ist nicht so wie ich mir das wünsche. Er hat mich noch nie umarmt, Küsschen gegeben oder sich mir mal anvertraut. Wir verstehen zwar uns zwar gut, aber es fehlt halt etwas. Dann kam 2015 meine Tochter zur Welt. 4 Jahre sind seit der letzten Geburt vergangen und ich weiß nicht warum, (vielleicht weil ich älter und reifer geworden bin) aber ich habe auf einmal alles so machen können, wie ich es innerlich für richtig hielt. Ich trug meine Tochter fast den ganzen Tag im Arm, wir machten zusammen Mittagsschlaf, wenn sie in der Wiege blärrte, lief ich sofort hin, um sie zu trösten und das wichtigste. Sie schlief nachts immer in ihrem Beistellbettchen neben mir. Und bis heute, ist sie die einzige von meinen Kindern, die ständig kuscheln will, mich mindestens 10 mal am Tag umarmt, mich immer stürmisch begrüßt und mir sagt, das sie mich lieb hat.
Das war nun eine ziemlich lange Story. Aber sie soll dir zeigen, das Kinder so oft wie möglich und so lang wie möglich Nähe brauchen.