Im April 2013 erfuhr ich von meiner zweiten Schwangerschaft und ich hatte es – warum auch immer – im Gefühl. Viel sah man auf dem Ultraschall noch nicht, aber wir waren überglücklich. Es wurde wieder ein Mädchen – Eliana – Wir erfuhren es ca. in der 16. Woche. Obwohl wir uns einen Jungen gewünscht haben, waren wir überglücklich.
Früh habe ich sie spüren können – wie ein leichtes kribbeln im Bauch – so wunderschön. Sie war meistens abends aktiv, so wie jetzt auch.Ca. 8 Wochen vor dem errechneten Termin hatte ich eine 1cm Öffnung des Muttermunds, aber es tat sich nichts. Ständig bin ich mit Beschwerden ins Krankenhaus gefahren, doch es war immer alles in Ordnung. Es zog sich und nichts passierte. Ich hatte eine Hebamme für die Nachsorge (die selbe hatte ich bei der ersten Schwangerschaft auch; hatte ich vergessen zu erwähnen). Sie kam ca. 6 Wochen vor der Geburt zu mir nach Hause für eine Akkupunktur.
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“Mann o Mann” war das vielleicht fies, aber es half nichts.
Zumindest dachte ich das. Die darauf folgenden Tage waren wir viel spazieren und ich war täglich heiß baden. Von mir aus hätte die Kleine kommen können, denn von den ganzen Beschwerden war ich fix und fertig. Wochen vergingen und wieder einmal passierte nichts. 4 Tage vor dem errechneten Termin gab es Hoffnung. Ich hatte starke Schmerzen – alle paar Minuten – und mein Mann rief einen Krankenwagen.
Wir sind ins Krankenhaus gebracht worden. Auf dem Weg dahin hatte die Frau im Krankenwagen Panik, dass die kleine unterwegs kommen könntet. Ich hatte Schmerzen im Minuten Takt. Im Krankenhaus angekommen war alles wie fast weggezaubert. Mir ging es wieder etwas besser, doch ich gab die Hoffnung nicht auf.
Treppen rauf – 6 Etagen – und Treppen runter. Draußen an der Luft spazieren. – hin und her- nichts. Am nächsten Morgen musste ich im Kreißsaal zum Kontroll CTG. Soweit so gut. Keine großen wehen zu verzeichnen – alles in Ordnung. Ich konnte nach Hause mit den Worten – das nächste Mal solle ich wieder kommen, wenn ich wirklich etwas hätte – ich war schockiert. Wir fuhren also nach Hause und entschieden, mich kurzfristig – 3 Tage vor Termin – in einem anderen Krankenhaus anzumelden.
Gesagt getan.
Von da aus fuhren wir zu meiner Mutter. Wir entschieden eine Runde Auto zu fahren – klingt doof, aber war effektiv – die Unebenheiten der Straße lösten Wehen aus. Wir fuhren einkaufen, da ich Heißhunger Attacken hatte. Während wir durch den Laden liefen – ich klammerte mich an den Einkaufswagen – merkte ich, dass es langsam stärker wurde. Wir fuhren zu meiner Mutter und da ging es erstmal in die Wanne. Da saß ich nun – mit Wassermelone in der Wanne. Irgendwann wurde es mir einfach zu warm. Und dann passierte es. Mein Schleimpropf löste sich.
Ich hatte Hoffnung, dass es bald so weit war. Wir fuhren wieder ins Krankenhaus und dort musste ich bleiben. Aber wieder mal ging es nicht weiter.
06.02.2014 10 Uhr: Es ging in den Kreißsaal, ich bekam einen kleinen Einlauf und die Hebamme sagte mir: heute wird ein schöner Tag, ihre Tochter kommt heute zur Welt. Mein Mann war müde und legte sich etwas in mein Krankenbett. Ich ging runter vor das Krankenhaus und sagte meinen nächsten Termin bei der Hebamme und dem Frauenarzt ab.
Es war ca. 12 Uhr, als ich meinen Mann weckte um in den Kreißsaal zu gehen. Ich hatte heftige Wehen. Es ging los – auch mit späterer PDA – es war ungefähr 14 Uhr – eigentlich sollte die kleine schon da sein, doch sie wollte nicht. Es ging nicht vorwärts. Die Öffnung schwankte zwischen 6-9cm.
Gegen 18 Uhr kam der Oberarzt und sprengte meine Fruchtblase. Die Wehen waren heftig. Heftiger als ich sie in Erinnerung hatte. Sie war ein Sterngucker und drückte mit dem Hinterkopf auf meinen Damm.
Sternengucker Kind
Es ging nicht mehr vorwärts. Mittlerweile war es 21:30. Nun kam das, was ich nie wollte KAISERSCHNITT. Ich hatte solche Angst. Würde ich etwas mitbekommen? Sind viele Leute um mich? ANGST! der Gedanke war der Horror. Und die Hebamme war so einfühlsam in diesen Minuten. Sie nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Ich wurde vorbereitet für den OP. Alles ging ganz schnell. Es waren so viele Leute um mich Rum. Nur einer nicht -mein Mann. Ich hatte riesen angst ich wusste nicht was passiert. Ich bekam die Betäubung und mein Po fing an heiß zu werden. Also konnte es losgehen. Ich hatte einen so lieben Helfer bei mir hinter dem Tuch. Er hat mich so sehr beruhigt, mir Medikamente gegeben, als mir schlecht war, und mir über den Kopf gestreichelt. Mittlerweile war auch mein Mann da. Und dann ging alles ganz schnell. Es fühlte sich an, als würde jemand meinen Bauch streicheln.
Und dann war es soweit.- 21:59 Uhr kam unser kerngesund´es kleines Mädchen mit 50cm und 3110 Gramm auf die Welt. Es war eine turbulente Geburt, aber eine wahnsinnig tolle Erfahrung dieser Kaiserschnitt. Ich war bei beiden Kindern im selben Krankenhaus und bei beiden war es derselbe Oberarzt. Ohne Hebammen und dem Rest des Teams und der wichtigsten Person nämlich meinem Mann hätte ich das echt nicht überstanden.