Letzte Woche bin ich am Wochenende noch mit meinem Vater in Berlin gewesen. Eine schöne Auszeit vom alltäglichen Trott zu Hause. Aufstehen, die Kinder fertigmachen, Essen zubereiten und wieder alles von vorne ist hier die alltägliche Tagesroutine. Ein immer wiederkehrender Rhythmus, der mich schier wahnsinnig macht. Ich bin nicht die geborene Hausfrau. Eigenschaften, die man erlernen kann. WENN man es möchte. Ich tue dies nicht, weil ich es schlicht und einfach nicht mag. Selten stehe ich gerne vor dem Herd, um Essen zuzubereiten. Wenn ich eine Leidenschaft in der Küche besitze, dann wohl eher das Backen.
Putzen, Kochen, aufräumen sind nützliche Dinge, aber ich bin froh, wenn ich vor Ihnen fliehen kann. Aus diesem Grund verstehe ich auch nicht das Format 6 Mütter auf VOX. Denken die Produzenten ernsthaft das diese Mütterollen aus dem wahren Leben gegriffen sind? Das, wenn eine Mutter zwei Mal die Woche zwischen der Türkei und Deutschland hin und her pendeln kann, einen authentischen Einblick auf das wirft, was wir Leben?
Wäre ich wohnhaft in der Türkei, würde ich an der Distanz zu meinem Eltern wahrscheinlich kaputt gehen. Sie wären so weit weg, dass ich nicht die Möglichkeit hätte, sie zwei Mal die Woche zu sehen. Ein anderes Beispiel wären die vielen Nannys. Seht ihr um Euch rum auch nur eine Person, die mehrmals die Woche wieder kommt und Euch unter die Arme greift? Kocht, putzt, bügelt und ihr seelenruhig Eurer Erziehung nachgehen könnt. Ich nicht!
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Wir beide
Nun gut. Ein etwas fragwürdiges Format in meinen mütterlichen Augen, denn setzt es uns doch nur weiter unter Druck Karriere und Kinder unter einen Hut bekommen zu können, wenn wir nur wollen. Dem ist nämlich nicht so. Dem war noch nie so. Mein Vater hat immer über die Karriere meines Opas gesagt: “Hinter jedem erfolgreichen Mann, steckt eine erfolgreiche Frau, die ihm den Rücken frei hält” Ein Leitsatz, der mich prägt. Ohne unseren Partner können wir sicherlich viel schaffen. Wir können viel bewegen. Jeden Tag als Mutter ODER berufstätige Frau über uns hinaus wachsen.
Aber wir müssen uns entscheiden. In Momenten. Entweder wir machen das, oder wir sind für die Kinder da. Und so schön die Auszeit mit meinem Vater in Berlin war. So schön war es dieses Wochenende zu Hause zu sein. Nach vielen Wochen waren mein Freund und ich wieder Partner. Wir haben uns Dinge erzählt. Saßen an einem Tisch und haben uns unterstützt. Zum ersten Mal seit langer Zeit waren wir wieder zu zweit und das war ein herrliches Gefühl.
Ich fühle mich beinah als würde ich aus einem langen Urlaub zurückkehren. Wir haben Dinge besprochen wie Weihnachten, den Geburtstag unseres Sohnes und Anschaffungen, die dringend gemacht werden müssen. Wir haben uns ausgetauscht, um am Ende festzustellen: Zu zweit ist man eben doch weniger allein.
Schön geschrieben und so wahr!
LG
♥ Schön, einfach nur schön! Und ich versteh dich total! Ich besuche auch immer wieder gerne meinen Papi :)
Liebe Silvia,
manchmal erdet ein so ein Treffen unheimlich.
Alles Liebe, Alina