Part 2 | “Chill Mal Mama” Wie ich mich von meinem schlechten Gewissen frei machte!

Wie Du nie wieder ein schlechtes Gewissen als Mutter hast - 10 Tipps

Es hat lange gedauert, bis ich einen Weg gefunden habe, um meine Rolle als Mutter neu zu definieren. Vielleicht habe ich in erster Linie gelernt umzudenken. Vorher bin Ich davon ausgegangen: perfekt sein zu müssen. Für alle, alles geben. Leider, bin ich auf diesem Weg gescheitert. Durch eine schlimme Lungenentzündung und das Gefühl hilflos zu sein, nichts mehr alleine tun zu können und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein, musste ich endgültig lernen umzudenken.

Ich habe gelernt Kleinigkeiten neu zu bewerten. Sehen gelernt, dass es meinen Kindern gut geht. Sie gut gebunden sind. Einen sicheren Hafen haben, an den sie sich immer wenden können. Einzig und allein darum ist es so wichtig, dass wir diesen Hafen gut pflegen. Ihn umsorgen, denn nur, wenn es diesem Hafen gut geht, gelingt es uns – sicher abzulegen. Hin und wieder gibt es stürmische Tage, aber auch die sind okay. Wir müssen in unserem Familien-Alltag unbedingt lernen uns zu vertrauen. Sehen, verstehen lernen, dass wir auch “schlechte Dinge aus einer Situation heruas” nicht ohne Grund tun.

Wir sind keine schlechten Eltern, weil wir auch falsch handeln. Wir haben immer noch im Nachgang die Chance das Gespräch mit unseren Kindern oder Partner zu suchen.

Meine 10 Tipps (Part 1), damit Du als Mutter nie wieder ein schlechtes Gewissen hast:

5. Entspannungsreisen | Hobby für sich

Auf sich achten habe ich bereits erläutert und empfinde ich persönlich auch als einen wirklich wichtigen Punkt. Neben kleinen Auszeiten zu Hause und Zwischendurch finde ich es aber fast noch wichtiger, dass jedes Elternteil ein eigenes “Hobby” für sich nachgeht bzw. feste Zeiten nur für sich, ob dies nun ein Stammtischbesuch oder ein fest ein geplantes Mädelswochenende einmal im Monat, der Woche oder Fußball, Tanzen etc. ist, sei jedem selbst überlassen.

Mir persönlich helfen immer kleine Entspannnungsreisen im Alltag. Eine Stunde für mich, in der ich mich zurückziehe Yoga-Nitra mache oder sonstige Meditationsübungen.

6. Rituale

Rituale schaffen mit den Kindern, der ganzen Familie. Ein- bis zweimal die Woche gemeinsam kochen. Mittwochabend gemeinsam spazieren gehen. Einen Jahreszeitentisch decken, oder einmal im Monat Samstags Bastelstunde mit Mama und Papa. Eurer Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Eine schlaue Therapeutin sagte einmal zu mir: “Wissen Sie, dass gemeine ist, dass auf eine negative Sache, meist drei bis vier gute Erfahrungen folgen müssen, um diese wieder auszubügeln. So ist es. Genau deswegen ist es so wichtig, positiv besetzte Familienzeit zu schaffen, damit wenn es mal nicht so gut läuft, dieses dumpfe – schmerzende Gefühl gar nicht erst so intensiv wird!

7. Zeit für die Kinder, die Familie

Meine Tage waren bisher immer eher planlos. Ich habe mir die Arbeit so genommen, wie sie kam, also? Durchgehend. Inzwischen gibt es feste Spielzeiten. Morgens eine Stunde mit der Kleinen nach dem Frühstück. Mittags nachdem Mittagessen und ausruhen eine Stunde zusammen. Der Große darf entscheiden, was wir machen: Rausgehen, Spielen, Toben, eine Höhle bauen, Lesen, Basteln oder einfach nur im Kinderzimmer nehmen was uns in den Sinn kommt.

Ich brauche kein schlechtes Gewissen mehr haben, weil ich heute nicht mit den Kindern gespielt habe. NEIN! Denn es ist fest eingeplant. Passiert doch einmal etwas unvorhergesehenes und die Kinder und Ich kommen nicht zum Spielen, greift das Prinzip von eben: Auf ein negatives Erlebnis müssen ein paar gute Folgen. Da wir die ganze Woche gespielt haben. Es ein fester Bestandteil unseres Alltags ist, können die Kids die Ausnahme besser hinnehmen.

8. Struktur

Oft unterschätzt, dabei wirklich wichtig! Seit wir morgens immer den gleichen Ablauf haben. Ich zu festen Zeiten am PC sitze und wir feste Zeiten in unseren Alltag eingeplant haben, findet sich jeder besser zurecht.

9. Seine Trigger finden

Mein persönlicher Trigger ist Unordnung. Ist die Küche morgens schon ein Schlachtfeld, weiß ich haargenau, wie mein Tag aussieht! Um dem zu entgehen mache ich abends auch gerne mal eine Stunde länger, um noch die Küche in Ordnung zu bringen. Seit ein paar Wochen machen wir es aber auch gerne so, dass die Kinder abwechselnd von uns ins Bett gebracht werden, während der andere die Küche in Ordnung bringt.

Seitdem wir uns hier gut abgestimmt haben. Ich meinen Trigger gefunden und benannt habe, läuft es definitiv besser.

10. Vertrauen lernen

Mein persönlich wichtigster Punkt, den ich am intensivsten lernen musste: Vertrauen lernen! Sich selbst vertrauen lernen. Seinen Entscheidungen vertrauen lernen. Seinen Entscheidungen als Mensch und Mutter vertrauen lernen. Gar nicht so einfach, wenn man die Reaktionen des Kindes auf einige Entscheidungen reflektiert und dennoch habe ich mir ja etwas dabei gedacht! Nicht jede meiner Entscheidungen ist gut. Viele aus der Situation unüberlegt getroffen. Dennoch gleichen sich alle Entscheidungen – sie sind aus Liebe getroffen. Aus Fürsorge gegenüber meinen Kindern, weil ICH in diesem Moment denke, dass es das beste ist. Diesem Impuls musste ich lernen Raum zu geben und nicht dem was dann folgte.

Hinterher kann man sich immer noch revidieren. Umdenken. Oder auch sagen, war nicht die beste Entscheidung oder wurde aus Verzweiflung, Enttäuschung – von einem negativen Gefühl beeinflusst. Ich selbst bin der Meinung, dass eine ehrliche Kommunikation sehr viel regelt.

Wir sind Menschen und keine Roboter, diesen Punkt sollten wir nie vergessen.

 

Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Ideen, meinen Dingen, die mir helfen mich von diesem blöd anfühlende schlechten Gewissen zu befreien eine kleine Stütze, Inspiration für euren Alltag geben konnte. Habt ihr noch Tipps, oder seit ihr bereits so routiniert, dass ihr dem Gefühl des schlechten Gewissen ohnehin keinen Raum mehr schenkt?

In Liebe & Verbundenheit, eure Alina!

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
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