Selbstliebe zulassen

wann beginne ich endlich damit mich selbst zu mögen?

Ich hasse mich?

Bevor meine Kinder auf die Welt kamen, mich damit zu einer Mutter haben werden lassen und meine Figur ruinierten bin ich mit mir selbst trotzdem nie im reinen gewesen. Es ist so herrlich einfach zu sagen, die Schwangerschaften mit den damit verbundenen Strapazen seien an allem Schuld. Die Wahrheit ist aber: Ich habe mich nie gemocht.

Meinen Körper schon immer gehasst. Ständig war ich am Diäten. Sport treiben. Am Verzweifeln, weil ich mein Pensum nicht einhalten konnte. 65 Kilo mein Traumgewicht. 70 Kilo die größte Anstrengung für mich zu halten. Meine Komfortzone lag bei ca. 75 Kilo. Da blieb ich. Egal was ich aß, tat oder nicht für meine perfekte Figur unternahm. 75 Kilo war mein Gewicht.

Heute ist liegt diese Zone bei 85 Kilo. An meinem Gefühl zu meinem Körper hat sich nichts verändert.

Selbsthass oder Selbstliebe?

Meine Gefühle zu mir schon. Mein ganzer Charakter ist offener geworden. Zugänglicher. Fröhlicher. Ich würde sogar manchmal behaupten, dass ich mich mag. Die, die in mir schlummert. Dass, was ich jeden Tag zu erzählen habe oder wie ich durch die Welt streiche, das habe ich lieben gelernt.

Ich dachte, die ganze Zeit, dass mit dieser Liebe auch die Leidenschaft bzw. die Akzeptanz für meinen Körper gekommen ist. Aber dem ist nicht so. Seit ein paar Wochen bin ich am Abnehmen. Ich habe meinen Körper nie gemocht. Seit jeher denke ich nur an diesen EINEN Zeitpunkt in meinem Leben, an dem meine Figur endlich so ist, wie ich sie selbst lieben kann. Sie ein Teil von mir wird.

Will nicht mehr warten bis …

Ich endlich gut aussehe in Klamotten. Am Strand. In der Mitte unserer schönen Gesellschaft. Oder an die Zeit denke, in der alle um mich herum filmen, Bilder schießen können und ich werde gut aussehen – egal, wie man mich erwischt, am Ende werde ich mich vor den Spiegel stellen und immer zufrieden sein.

Ich möchte mich lieben lernen. Aber SO, wie ich bin!

Ich habe keine Lust mehr in den Spiegel zu schauen, voller Ekel meinen Bauch zu betrachten und daran zu denken, dass ich irgendwann, wenn dieses Wabbelding mal weg ist, mich auch mal wieder gerne anschauen werde. Ich mag mein Gesicht. Ich mag mein Leben und doch überwiegt jeden Abend vor dem Gang ins Bett dieses eklige Gefühl voller Scham sich erbärmlich zu fühlen. Ich schaue an mir herunter. Wünsche mir nichts sehnlicher, als dass ich mir gegenüber die gleiche Liebe entgegenbringen kann, wie meine Kinder, wenn sie mich lieb halten, auf meinem Bauch rumdrücken. Dieses Funkeln in ihren Augen, wenn sie sich an mich schmiegen.

Lernen mich mit den Augen der Anderen zu sehen

Letztes noch sagte mein Sohn zu mir: “Mama nun geh bitte. Der Papa soll mich ins Bett bringen.”

Als ich gerade Aufstand, sagte er: “Warte noch kurz. Einmal knuddeln, du bist so wirklich so wahnsinnig weich.”

Diese Liebe gegenüber meiner Hülle hätte ich gerne. Stattdessen schaue ich in den Spiegel und vergehe vor lauter Selbsthass. Denke nur an das “wenn, dann” in der Angst irgendwann auf mein Leben zurückzublicken und mich nur an Momente zu erinnern, in denen ich nicht so sein wollte, wie ich war, während ich darauf gewartet habe, die zu werden, die ich lieben kann, statt einfach damit zu beginnen, dass zu lieben, was ich habe.

 

Damit habe ich begonnen. Ich habe keine Lust mehr mich verändern zu wollen. Ich möchte Spaß haben. Lernen mich selbst zu lieben. Wie ich bin. Ich möchte keine 38 mehr kaufen nur um mich selbst unter Druck zu setzen. Ich möchte mich gar nicht mehr unter Druck setzen. Möchte nicht nur mich gerne haben, sondern auch die Hülle. Das Haus in dem ich wohne.

Lebe, so wie ich es mag mit Sport und einer gesunden Ernährung, nicht weil ich es muss, sondern weil ich es will.

Ich mag nicht zurück schauen und nur eine Frau sehen, die immer anders sein wollte. Sich nie wohl gefühlt hat in ihrer Haut. Nie gelebt hat. Immer nur damit beschäftigt zu sein schien anders zu sein, statt glücklich.

Das Wichtigste: Ich habe endlich verstanden worauf es ankommt. Es nicht alles zu ernst zu sehen ist der erste Schritt in Richtung Erfolg.

 

Teil2: Warum unsere Selbstliebe nicht auf unsere Kosten gehen darf!

 

familienblog mit alltagsgeschichten rund um das leben einer familie

Tags: abnehmen, ich hasse mich, Selbsthass, selbstwertgefühl

Related Posts

by
Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Was uns in unserem Familienleben wirklich bewegt Super leckeres Rezept für Kirsch-Crumble mit nur 5 Zutaten in wenigen Minuten gezaubert!

Comments

  1. Antworten

    Man muss sich lieben für das was man ist, nicht hassen für das was man nicht ist. Das Leben ist zu kurz um seine kostbare Zeit für Nichtigkeiten zu verschwenden.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  2. Antworten

    Wie wundervoll wahr deine Worte sind! Ich habe auch viele Kilos zu viel. Es ist immer vollkommen verschieden bei mir. Aber ich finde, dass du ekne tolle und richtige Einstellung hast!

  3. Antworten

    Super interessanter & persönlicher Post! Vor allem finde ich deine Fragen an dich bzw. an uns sehr inspirierend. Das regt bei mir was an.

    Schön dass du wieder zum Tanzen gehst.
    Liebe Grüße,
    Emilie

  4. Antworten

    Ein super Beitrag zu einem wichtigen Thema! Selbstliebe ist wichtiger denn je .. und leider fällt es uns immer schwerer. Leider kreieren ja auch der Großteil der Blogger eine Illusion von ihrem perfekten Leben mit den perfekten Körpern. Ich bin immer wieder überrascht, was junge Blogger so alles für Filter brauchen und verwenden … als ob sie das nötig haben. Schön dass du “echt” bist <3!

    Liebe Grüße
    Verena

    • melanie
    • 13. April 2018
    Antworten

    mich berührt dein Beitrag zu tiefst! Du hast die Worte so passend gewählt, dass ich mich selbst darin wieder fand. Ich verstehe wie du fühlst, ich fühle auch so. Doch einen Lösungsvorschlag habe auch ich nicht parat – auch wenn ich weiss, man sollte sich so lieben wie man ist!
    alles liebe, meli

    • Anni
    • 13. April 2018
    Antworten

    Ohja ich hadere seit Jahren mit meinem Körper und versuche immer wieder abzunehmen. Und das ist nicht immer gesund für meinen Kopf, weil ich mich in diesen Phasen immer wieder heruntergemacht habe, obwohl das einfach sinnlos ist.
    Inzwischen bin ich etwas weiter und kann mich selber lieb haben und trotzdem mehr auf mich achten und mir gleichermassen dabei was gönnen, ohne mich danach zu verurteilen. Aber dieser Weg ist wirklich anstrengend.

    Liebe Grüße Anni von http://hydrogenperoxid.net

    1. Das stimmt und ich finde es immer so schade auch von anderen zu erfahren, wie sehr sie mit sich hadern.
      Ich hoffe wir alle schaffen es irgendwann zufrieden mit uns zu sein.

  5. Antworten

    ein wirklich wichtiges Thema liebe Alina!
    man sollte ja meinen in Zeiten von Bidy-Confidence und #metoo ist Selbstliebe längst überall angekommen und präsent … aber falsch gedacht! es scheint manchmal fast, als wäre es noch schwerer geworden sich selbst zu lieben, weil wir uns immer weiter von uns selbst entfernen.

    da hilft nur, wieder zu sich zurückzufinden!

    dass du wieder tanzen gehst, finde ich übrgigens klasse :)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

    1. Das hast Du schön geschrieben und in der Tat, wir müssen lernen zurück zu finden.
      Ich danke dir für deine Gedanken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert