Während draußen der Regen an unsere Fensterscheiben peitscht. Laufe ich einsam mit meinem Baby auf dem Arm durch die verlassene Wohnung. Meine Tochter und ich. Zeit zu zweit. Den ganzen Tag.
Die letzten Tage ist mein sechs Monate altes Baby nicht so gut drauf. Es ist anstrengend. Die Zeit. Die Nächte. So zermürbend, dass ich nur noch weiter mache. In meinem Kopf herrscht die Gewissheit: “Irgendwann ist es vorbei. Mach weiter.” Ohne, dass ich groß darüber nachdenke, gebe ich meinem Baby das, was es zu brauchen scheint. Sie kämpft. Mit sich. Ihrer Umwelt. Irgendwas scheint sie zu bedrücken. Eine Nacht ist so schlimm, dass ich nicht mal mehr weiß, wie ich für den Großen da sein soll. Eine Nacht mit vielen Tränen, der Arzt sagt, es ist eine Mittelohrentzündung. Die Zähne sind es aber auch. Alles kommt zusammen. Keine leichte Zeit für alle Beteiligten.
“Du sollst DAS nicht”
Wieder zu Hause trage ich mein armes Baby unentwegt durch die Wohnung. Ich stille sie, wenn sie es möchte. Ich erfülle ihr jeden Wunsch, den ich irgendwie von ihren Augen ablesen kann. Von anderen bekomme ich zu hören: “Du darfst dein Baby nicht so sehr verwöhnen ” “Du darfst es nicht nach Bedarf stillen. Es ist nur der Saugreflex, der befriedigt werden möchte.” “Sie schläft die ganze Nacht bei dir im Arm? Wirklich? Sie muss doch lernen alleine sein zu können”
Lange habe ich überlegt, ob ich mich dafür rechtfertigen soll. Für meine Art. Meinen Gang des Lebens mit meinen Kindern. Unsere Fußstapfen, die wir täglich ausfüllen. Irgendwann kam ich zu dem Entschluss es bleiben zu lassen. In einer Zeit in der Krieg, Starrsinn und Hass gefühlt so nah sind wie nie zuvor. In einer Zeit, in der wir Menschen vor offenen Türen stehen lassen, weil sie nicht reinpassen. Heute, hier und jetzt in der wir Menschen lieber weitermachen, anstatt zuzugeben, dass wir nicht mehr können.
“Ich verwöhne mein Baby nicht”
In dieser Zeit trage ich mein Baby über ihre schwere Zeit hinweg. Erfülle ihr jedes Bedürfnis, nach das sich ihr kleiner Körper sehnt. Ein kleines Wesen, das diese Welt noch nicht einzuordnen weiß. Ihre Stärken. Ihre Schwächen.
Verwöhne ich meine Kinder? Ich nehme mich ihren Bedürfnissen an, um sie zu stärken. Schenke meinen Kindern mein Verständnis von Liebe für einen geborgenen Weg, damit sie ihn irgendwann einmal alleine bestreiten können und wissen, dass egal wie düster es zuweilen sein mag – es gab diese Frau, die ihnen so viel mehr mit auf den Weg gab, als Hass, Starrsinn und Hoffnungslosigkeit.
…
In einer Zeit in der sich andere schon nicht mehr trauten dran zu glauben ….
Dass sich immer alle einmischen möchten… meinen zu müssen! Mach es so, wie es Dein Bauch sagt! Du hast schon einen tollen Jungen durch die Babyjahre gebracht :)
Ich finde auch, dass du es genau richtig machst.
Wenn die kleinen unsere Liebe und Nähe brauchen, sollten sie diese auch bekommen.
Ganz egal, was die anderen denken oder was in den Elternratgebern steht.
Und auch wenn es heißt sein Kind zu verwöhnen, dann brauchen die kleinen das eben mal.
Dadurch werden sie ja nicht gleich verzogen.
Ich verwöhne meine kleine Tochter diesbezüglich auch. Und wenn sie mal wieder ihre Phase hat, dann trage ich sie auch schon mal mehrmals am Tag durch die Gegend.
Mach weiter so und “verwöhn” deine Kids, so lange sie es noch wollen.
Lieben Gruß
Du machst es genau richtig.Babys kann man nicht verwöhnen – auch wenn ich mir das auch schon oft anhören musste.Vorgestern habe ich Bella gegen 12 gestillt …sie lag in meinem Arm…1 1/2 später bin ich so wieder mit ihr aufgewacht…sie in meinem Arm…das war ein tolles Gefühl.Wir sollten uns nicht dafür rechtfertigen müssen das wir unseren Babys halt geben , Halt in einer Welt in der sie täglich neue Dinge erfahren und entdecken.Es ist nicht leicht als Baby…als Mama aber auch nicht.
Mach weiter so…
Alles Liebe
Du machst das richtig. Beim ersten Kind habe ich mich das auch öfter gefragt…..aber jetzt kuschel ich noch mehr. Ich lasse mein Baby nicht weinen und ich finde auch nich, dass es zu irgendwas gezwungen werden muss in punkto schlafen. Alle haben ihren Weg und wir als Eltern sollten sie eben gerade “verwöhnen”, wo immer es geht in der ersten Zeit. Sie brauchen uns! Alles gut, so wie es ist. Lass Dir nichts einreden. Ich hoffe, es kommen bald bessere Schlafzeiten.
Du machst alles genau richtig. Die Kleinen brauchen uns vor allem nachts so sehr ?
Was ich geschrieben hatte:
Du verwöhnst dein Baby nicht! Du machst es genau richtig!