Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich eine coole Mum bin. Eine Mutter, die da ist, sich aber auch trennen kann. Die sieht, wie es dem Kind geht, aber auch mal abwarten und vor allem anderen Menschen Vertrauen schenken kann, wenn sie sieht, dass sie die Arbeit mit dem eigenen Kind gut machen.
Nachdem ich meinen Sohn heute in die Kita gebracht habe, ging es mir nicht gut. Ich bin traurig gewesen. Die Situation die ganze Woche fühlte sich für mich beim hinbringen nicht schön an. Dabei freut er sich beim aufstehen immer so sehr auf seinen Kindergarten. Bei mir ist da diese Sorge. Angst, er könnte keinen Anschluss finden. Ich sehe wie er den anderen Kids hinterher läuft, dabei sein will, aber so richtig schaut keiner nach ihm. Im Morgenkreis sitzt er allein. Ganz brav und so goldig auf seinem kleinen Baumstamm.
Schauen sie nach den anderen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn vielleicht sind Kinder so. Für sich und dennoch glücklich. Doch dann schaue ich beim gehen zurück in seinen kleines unschuldiges Gesicht und bekomme das Gefühl – er ist verloren. Hier in dieser eigentlich so beschützten kleinen Welt des Waldes.
Wieder einmal bin ich dankbar, dass wir uns für diesen Kindergarten entschieden habe. Wieder einmal spüre ich, dass ich vertrauen lernen muss. Loslassen. Dem Kind seinen Raum geben in dem es sich entfalten kann.
Bin ich es, die zu fest hält?
Ich möchte mit den Erzieherinnen reden. Immerzu. Mit ihm sprechen. Aber! Wenn ich ehrlich bin, ist das schon längst geschehen. Alle sagen mir – es ist okay. Er fühlt sich wohl. Er sucht Kontakte. Er geht auf andere Kinder zu. Mein Gefühl ist zwiegespalten, während ich plötzlich spüre, dass ich gar nicht so eine coole Mum bin, wie ich immer dachte. Eher richtig uncool, denn ich kreise, wie ein Vogel über ihn.
Einerseits gut. Andererseits wird es Zeit, um endlich Vertrauen zu lernen. Dinge/Situationen geschehen zu lassen. Es geht ihm gut. Er schläft gut. Er isst gut. Er wirkt zu Hause ausgeglichen. Also, was hindert mich daran ein gutes Gefühl zuzulassen? Mein Gefühl?
Es ist …
Es ist die Sorge, um mein Kind. Diese unfassbar tiefe Liebe. Ich kann es nicht abstellen. Möchte ihn doch nur beschützen heraus aus dieser unmenschlichen, schmerzenden und gleich so wohltuenden Liebe. Er ist doch mein Kind. Mein Sohn und obwohl ich nicht die coole Mum bin, die ich so gerne wäre, ist es vielleicht okay, die zu sein, die ich bin, denn ich möchte doch nur eins, dass er glücklich ist!
Ich verstehe ich total. Es ist für ca alle ein NB Anfang und eine neue Situation. Jeder muss sich auf seine Weise daran gewöhnen. Du als Mutter auch. Und gehst wie die ging es mir mit den Chaosmädchen damals auch. Sie war nur noch viel kleiner. Samuel kann ja schon sagen was er will und was ihn beschäftigt.das sehe ich als großen Vorteil!
Wenn du grundsätzlich ein gutes Gefühl mit dem Kindergarten hast finde ich deine Gefühle völlig normal. Die Site mit dem Anschluss oder dass ihm keiner mag…. Ich kenne das echt! Wäre Mal bis er zum ersten Mal zu einem Geburt eingeladen wird. Da freust du dich als Mama fast genauso doll. Alles wird gut und du machst das so gut es geht. Das reicht. Dieses ganze perfekte Muttergedöns ist doch nicht echt. Oder? Ich drücke dich.
Ich kann Deine Gedanken absolut nachvollziehen und denke auch oft so! Gerade erst haben wir “einen Rückzieher gemacht” und geben unsere kleine Tochter nun noch nicht in den Kindergarten, sondern 3 Tage zur Tagesmutter. Ich folge damit lediglich meinem Gefühl, aber es war so stark, dass ich es nicht verdrängen konnte. Und das macht uns Mütter doch aus! Dieses Gefühl. Ich denke, ob wir nun gut loslassen können oder nicht, unser Kind spürt diese besondere Verbindung und weiß unsere Sorge in gewisser Weise auch zu schätzen. Es gibt ihm Sicherheit, dass wir uns kümmern und es uns nicht egal ist, wie es ihm geht. Alles Gute weiterhin in der Kita und sonst auch :)