Vor einiger Zeit besuchte ich einen Fotokurs für Anfänger, der mir von meinen Schwiegereltern zum Geburtstag geschenkt wurde. Insgesamt betraf der Wert des Gutscheins um die 130 Euro. Geld, das sich für mich durch und durch gelohnt hat. Denn wie mache ich wirklich gute Bilder? Ist es ein Hexenwerk? Liegt es wie viele behaupten an DER richtigen Kamera. Ist es das eigene Talent, welches hierbei die größte Rolle spielt? Das richtige Auge für ein hübsches Motiv? Diesen Fragen möchte ich in diesem Beitrag etwas auf den Grund gehen, denn eins steht fest! Ein nicht zu erklärendes Phänomen steckt nicht dahinter.
Wie erstelle ich das perfekte Bild?
Eins habe ich aus meinem Workshop für mich mitgenommen. Das perfekte Bild an sich gibt es nicht. Jedes Bild, dass wir sehen. Mit dem menschlichen Auge wahrnehmen und als wunderschön bezeichnen. Dieses Bild, dass uns den Atem vor Neid und gleichzeitig Leidenschaft raubt, dass wir es nicht waren, die dieses Bild geschossen haben. Dieses Bild gibt es nicht OHNE Bearbeitung. Jedes gute Bild, welches wir auch als solches betiteln ist, im Nachhinein bearbeitet, angepasst oder verändert worden.
Doch hier kommt bereits die erste Krux an der Geschichte. Kennt ihr diese Bilder, die ihr von eurer Kamera hochladet. Ihr schafft es sogar in ein Bearbeitungsprogramm (das derzeit beliebteste Programm zur Bildbearbeitung ist übrigens Lightroom) doch dann merkt ihr, dass ihr mit Mühe und Not gerade mal die Helligkeit angepasst bekommt. Ansonsten ist nicht viel drin mit einer effektiven Bearbeitung.
Die Bildbearbeitung
Dies liegt an eurem, in der Kamera eingestellten Dateiformat. Wenn ihr bereits von Anfang an wisst, dass ihr eure Bilder anschließend intensiv bearbeiten möchtet – nutzt das Format RAW. Mithilfe dieser Datei könnt ihr die Bilder durch und durch bearbeiten. Es ist sozusagen das frühere negativ der Bilder.
Ich selbst nutze es allerdings nicht, da ich viele Bilder direkt aufs Handy ziehe und diese im RAW Format nicht auf dem Handy angezeigt werden. Ja, ich könnte die Bilder als JPG und RAW Datei abspeichern, oder erst bearbeiten und dann, aber ehrlich gesagt ist mir das zu viel Arbeit und Speicherplatz. So viel bearbeite ich nicht nach, daher habe ich mich für das kleinste Format S in JPG entschieden. Daneben ist ein Treppen ähnliches Zeichen.
Dieses Zeichen bedeutet, dass kleine Bearbeitungen am Bild durchgeführt werden können. Der halbe Kreis bedeutet, dass euer Bild so gut wie nicht mehr nachbearbeitet werden kann. Selbst die Anpassung der Helligkeit wird im Nachhinein schwer werden. DER Grund, warum ich bei meiner Bildbearbeitung immer verzweifelt bin. Ich hatte immer diesen Halbkreis eingestellt. Das Zeichen gibt an, wie stark das Bild komprimiert ist. Je mehr es komprimiert ist, desto schwerer fällt natürlich im Nachhinein die Bearbeitung.
Das perfekte Bild, worauf kommt es an?
Die Helligkeit
Das A und O eines guten Bildes ist die Helligkeit. Eigentlich und das habe ich nur bestätigt bekommen liegt wirklich, wirklich viel an der richtigen Einstellung der Kamera. Hierbei sind Blende, ISO-Einstellung und Belichtungszeit, die wichtigsten Punkte über die ihr Euch informieren solltet. Die Blende sollte für helle Bilder groß eingestellt sein. Die Belichtungszeit kommt stark auf das vorhandene Licht an. Und ja, die ISO-Einstellung bewirkt sehr viel. Kann aber auch dazu führen, dass die Bilder “rauschen”. In diesem Fall sehen die Bilder verpixelt aus. Jede Kamera rauscht ab einem anderen Wert. Probiert es aus. Meine beginnt bei ca. 800, aber der Wert unterscheidet sich von Kameramodell zu Kameramodell.
Weißabgleich der Kamera
Den AWB der Kamera – Weißabgleich, solltet ihr ebenfalls etwas im Hinterkopf haben. In der Regel trifft er die richtigen Lichtverhältnisse sehr gut. Merkt ihr aber, dass euer Bild zum Beispiel einen Gelbstich aufweist, schaut zu aller erst, ob ihr beim AWB der Kamera die Lichtverhältnisse anpassen könnt.
Um die Helligkeit ein wenig anzupassen, könnt ihr auch noch an der Belichtungskorrektur drehen. In den meisten Fällen habe ich sie auf plus 1 gestellt. Denkt aber dran, dass ihr die Kamera vor jeder neuen Verwendung in allen Einstellungen auf null stellt. Neue Lichtverhältnisse. Neue Einstellungen.
Leider sehe ich, dass der Trend dahin geht, viel ZU helle Bilder zu machen. Das finde ich persönlich nicht mehr schön. Die Helligkeit sollte natürlich wirken. Nicht künstlich. Daher bin ich auch wieder von meinen Softboxen weg gegangen. Am Fenster oder draußen lassen sich für gewöhnlich die schönsten Bilder schießen. Einen schönen Artikel dazu findet ihr übrigens auch bei der lieben Beauty Mami in der Rubrik Foto Tipps!
Unteranderem schreibt auch Leni Moretti, Fotografin von Beruf, über tolle Tipps für helle Bilder.
Belichtungszeit
Hohe Belichtungszeit = weniger Licht, dafür kannst du aber aus einer Bewegung heraus fotografieren. Wie zum Beispiel in meinem Fall beim Schaukeln. Ich bin ständig in Bewegung, trotzdem wird das Bild scharf. Die Kamera schießt in einer kurzen Belichtungszeit ein Bild. Wenn man seine Kinder fotografieren möchte, sollte man genau diesen Punkt stets im Hinterkopf behalten. Hier noch ein paar Tipps von Leni Moretti.
Blende – Hintergrund unscharf // Helle Bilder
Je größer die Blende, desto mehr Licht bekommt das Bild. Doch nicht nur das: Neben der tollen Eigenschaft, dass die Blende unsere Bilder heller macht, macht die Blende auch noch etwas anderes. Mit einer großen Blendeneinstellung verwischt der Hintergrund.
Das Objektiv
Ich selbst besitze das Einsteigermodell Canon 1200 D. Zu Beginn dachte ich, wenn ich meine Bilder gesehen habe, schade, dass ich keine bessere Kamera habe. Nach meinem Fotokurs weiß ich, die Kamera ist das eine, dass wirklich wichtige sind die Objektive. Ein gutes Objektiv erkennt ihr an der Bezeichnung EF … und einem roten Punkt. Im Grunde bedeutet dies, dass dein Objektiv auch auf eine spätere Kamera passt, falls du mal eine bessere kaufen möchtest.
Ich fotografiere nur noch mit meinem EF 50mm Objektiv von Canon. Es ist perfekt für mich und erfüllt alle meine Wünsche, da ich gerne hell und mit einem unscharfen Hintergrund fotografiere. Möchte man gerne Landschaften aufnehmen, muss natürlich ein anderes Objektiv her, da müsst ihr Euch – je nach Bedürfnis und Leidenschaft, im Fachhandel (Fotoladen) ordentlich beraten lassen.
Die richtige Einstellung
Der letzte wichtige Punkt ist die Einstellung der Kamera: Manuell, Automatik oder? Ich hab schon vorher mal den Tipp bekommen niemals im Automatik Modus Bilder zu schießen. Also bin ich auf manuell ausgewichen. Kann man machen. Geht aber besser.
Teilautomatik // AV oder TV
Inzwischen mache ich meine Bilder in einer der beiden Teilautomatik Einstellungen AV oder TV. Beim einen stellt man die Blende manuell ein- AV. Die Belichtungszeit wird automatisch angepasst. Beim anderen stelle ich die Belichtungszeit ein – die Blende wird von der Kamera angepasst – TV. Da müsst ihr in der Situation immer etwas ausprobieren, welche der beiden Einstellungen besser passen.
Schöne Bilder haben auch viel mit Ausprobieren zu tun. Selten ist es gleich auf Anhieb DAS perfekte Bild. Schaut immer durch die Linse, das verleiht euch noch einmal ein ganz anderes Gefühl beim Fotografieren; als wenn ihr über den Bildschirm geht. Lasst Euch Zeit. Entdeckt eure Kamera. Probiert aus und was ganz wichtig – habt Spaß!
Eure Alina
Wie lieb von dir! Danke, dass du mich erwähnt hast! :)
Übrigens, ich finde zu helle (überbeleuchtete) Bilder auch unnatürlich! Die Qualität des Bildes leidet nur darunter.
Mach weiter so! Deine Bilder sind sehr schön!
Eigentlich ist es ja deine Reihe!
Habe ich auch nur gemacht, weil so viele drum gebeten haben.
Umso mehr freue ich mich über dein tolles Feedback, dass gibt mir Mut :)
Weiter gehts. hihi
Du machst wirklich zauberhaft schöne Bilder. Weiter so!
LG, einfach Stephie