Heute war einer dieser Tage die einem leise bewusst machen, dass der Herbst auf Zehenspitzen um uns herumschleicht. So hatte ich das Bedürfnis es mir mit einer Tasse Tee und einem Buch gemütlich zu machen. Diese etwas seltsame Mischung aus graupeligem Regen und goldener Sonne – teils ungemütlich, dann wieder wohlig. Der Himmel etwas trüb und plötzlich durchbricht ein Regenbogen die Wolkendecke.
Schöne Wiederentdeckung
Während ich es mir gemütlich gemach habe, bin ich dazu gekommen mein Buch zu Ende zu lesen. Ein Buch das ich bereits gelesen habe. Den Entschluss es erneut zu lesen, habe ich bei einem Besuch in einem Antiquariat gefasst. Dort Stand die Erstausgabe im Regal und da fiehl mir ein, dass das Buch liebevoll zerlesen in meinem Bücherregal schlummert. Wüstenblume von Waris Dirie.
Das Buch
Die autobiografische Geschichte einer somalischen Frau, die Anfang der neuziger Jahre zu einem erfolgreichen Model avancierte. Ihre Geschichte ist geprägt von Melancholie, Hoffnung, Mut und Kraft, denn Waris Dirie wurde als kleines Mädchen beschnitten und flüchtete im Jungendalter vor einer Zwangsheirat nach London. Dort arbeitete sie im Haushalt des somalischen Botschafters und wurde später eines der erfolgreichsten Models der neuziger Jahre. Eine bewegende Geschichte die sich durch Diries Talent auszeichnet schonungslos Situationen zu beschreiben und dabei nie die Liebe zu Ihrer Heimat und Ihrer Familie zu verlieren. Sie erzählt ihre Geschichte liebevoll, ehrlich, ohne kitschig zu werden. Die Geschichte eines somalischen Mädchens. Einer starken Frau.
Der Film
Das Buch wurde 2009 von der deutsch-amerikanischen Regisseurin Sherry Hormann verfilmt. Eine gelungene Buchadaption die vor allem durch die ruhige Erzählweise, die Darsteller und die sanft aufeinander abgestimmten Bilder getragen wird. Hier kann ich euch vor allem eine Laufstegszene ans Herz legen in der ihre Wandlung farblich und bildlich fein abgestimmt insziniert wird, ohne dass eine der beiden Welten als die bessere dargestellt wird. Die anmutige Liya Kebede und leichtfüßige Sally Hawkins spielen eine ganz anrührende Freundschaft, die im Buch zwar nicht ganz so vorkommt, aber dem Film eine schöne Note verleiht.
Heute verbleibe ich in Herbststimmung mit einem Doppeltipp, denn irgendwie passen Buch und Film zur manchmal triesten, dann wieder goldenen Herbststimmung.
Liebst, Malia