Ein Rückblick in Bildern

Wenn ich zurück schaue stelle ich eins fest, die Zeit rennt. Hatte ich gestern noch meinen kleinen Wonneprobben zum ersten Mal auf dem Arm, windet er sich heute aus meinen Umarmungen und möchte alles alleine erkundschaften. So sehr sich mein Herz über so viel neues und schönes freut, so sehr trauert es um die vergangene Zeit. Erst gestern wollte ich noch die Stillzeit zurückholen und diesen Moment in dem er voller Hunger und Freude an meine Brust kam für immer beibehalten, doch mittlerweile ist es knapp ein halbes Jahr und mir fällt auf wie unbarmherzig die Zeit ist. Ich glaube ein Mutterherz besteht oft aus Wehmut und Liebe, zwei Gefühle die sich gegenseitig ausspielen und ausbalancieren. Die Liebe gegenüber dem eigenen Kind ist unschlagbar groß und mächtig, auch wenn diese manchmal auf den Prüfstand erhoben wird, wird die Prüfung doch immer wieder gemeistert. Je größer der kleine Samuel wird, desto mehr merke ich wie die Wehmut zu gleichen Anteilen besteht, denn die Zeit eilt einfach so unfassbar schnell. Mir kommt es vor als ob wir gestern noch am Wegesrand gestanden und ihn angefeuert haben: Los komm diesen einen Schritt noch.

Heute laufen wir hinterher und rufen hysterisch: Warte Sam, bitte nicht so schnell. Jeden Morgen stehe ich auf und erstelle mir eine kleine To-do-Liste im Kopf. Was muss ich dringend tun, was weniger dringend, was koche ich, was schreibe ich und und und. Am Ende des Tages frage ich mich wo die Zeit hin ist. Wo sind die letzten 12 Stunden abgeblieben? Sind wir nicht gerade erst gemeinsam aufgestanden? Seitdem ich ein Kind habe nehme ich Zeit anders war, früher kamen mir Tage oft unerträglich lang vor und ich habe mich hin und wieder gefreut wenn die Zeit wie im Flug verging. Ich weiß noch wie ich auf abendliche Termine hinfieberte, mich vier Stunden vorher aufhübschte in der Hoffnung die Zeit würde schneller vergehen und heute? Heute weiß ich manchmal nicht wo die Zeit geblieben ist, mein Vater vergleicht es gerne mit Sand der durch die Hände rieselt und ja in diesem Tempo geht alles seinen Lauf. Ich weiß nicht ob diese schnell vergehende Zeit mir Angst machen soll, vielleicht genieße ich gerade so jeden Moment noch viel mehr und sollte “mit der Zeit” lernen sie als Geschenk wahrzunehmen und manchmal meinen Druck Ruhen zu lassen um den Moment zu feiern. Momente auf Bildern festhalten oder auf das innere Auge vertrauen, dass es die wichtigsten Momente tief im Inneren speichert. Ich schaue mir unglaublich gerne alte Bilder an, es ist fantastisch zu nocheinmal zu sehen wie sich Sam im Laufe des letzten Jahres zu einem Kleinkind entwickelte hat. Wie aus seinem „langgestreckten“ Kopf eine wunderschöne Kopfform wurde, wie jedes kleine Detail sich zu einem bildschönen Jungen formte.

Auch ich habe mich verändert und so ist auf den Bildern eine Frau zu sehen die zu Beginn noch ein wenig schüchtern, aber mit der Zeit volle Freude ihre Rolle als Mutter angenommen hat. Ja Bilder zeigen einem wie schnell die Zeit vergeht, bieten aber auch wunderbare Anreize um die Erinnerungen, die wir in uns tragen, nocheinmal in neuer Farbe erstrahlen zu lassen. Diese Liebe, dieses Gefühl das ich nach der Geburt meines Sohnes hatte, diese unfassbar schwere Wut die ich auf ihn habe, wenn ich wütend bin, all das zeigen Bilder, denn sie erinnern uns an bereits erlebte Gefühle. Interessant ist auch, dass jeder etwas anderes in einem Bild sieht und ein ganzes Bündel an Gefühlen damit verbinden kann oder es im Zweifel einfach nur an wunderbare oder auch traurige Momente erinnert die wir nur noch in unserem Kopf mit unnserem Herz besuchen können.

Deswegen habe mich dazu entschieden ein digitales Fotobuch zu erstellen – ganz einfach, schnell und kreativ vom heimischen PC aus. Vor kurzem habe ich im DM eine Mutter gesehen die wunderschöne Fotobücher in den Händen hielt und kam selbst auf die Idee meine Erinnerungen an vergangene Zeiten in einem kleinen Büchlein gebunden zusammenzuführen. Ich bin immer glücklich darüber das man solche Sachen auch von zu Hause aus in Arbeit geben kann. Bei DM kann man sogar auch die Fotobücher in seine Wunschfiliale schicken lassen und anschließen seine Arbeit vor Ort begutachten und aussortieren. Für die Schweizer Eltern gibt es den gleichen Service aus dem Hause Cewe. Habt ihr schon Erfahrungen mit Fotobüchern? Wenn ja wie findet ihr sie? Ich bin gespannt wie meine kleine Zeitreise in einem Büchlein aussehen wird! Letztes Jahr habe ich das alles noch per Hand gemacht, aber es war eine unheimliche Arbeit. Ich habe viele Nächte daran verbracht das Bilderalbum fertig zu stellen, daher kam ich auf die Idee ein digitales erstellen zu lassen. Eine liebe Freundin schickte mir die Idee und nun warte ich einmal ab, wie die Zeitreise aussehen wird.

 

Tags: Alltag Familie, Bilder, Rückblick

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
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