Mein kleines Mädchen

Wenn ich an unsere Kindheit zurückdenke, vermisse ich am meisten das Lächeln meiner kleinsten Schwester. Das Lächeln eines Babys, das unbekümmert und frei auf die Welt hinaus blickte. Sie war dieses Baby, das man einfach lieben muss. Ein Baby mit dicken Wangen, einem runden Gesicht. Voller Liebe und Freude auf das Leben. Ihre Augen strahlten. Jeder sah es. Mit der Zeit kam das Leben. Und mit ihm die Enttäuschung. Doch mit jedem Verlust wich ein kleines Stück ihres unbekümmerten Lachen.

Die Momente in denen ich ihr nah – wie niemand anderem zu sein schien, schwanden. Je älter sie wurde, desto trauriger wurde sie. Dieses Lachen das gerade durch von ihrem Herzen zu ihren Augen durchdrang – verblasste.

Irgendwann gab es dieses kleine Mädchen nicht mehr.

Wenn ich heute über ihre Schulter hinweg schaue. Wir gemeinsam in den Spiegel blicken sehe ich ihre Leidenschaft auf das Leben. Sie brennt unter ihrer Maske. Eine Maske aus vielen Schichten. Eine Maske, die sie schützt. Sie lächeln lässt. Dieses kleine Mädchen ist erwachsen geworden. Was sie noch nicht weiß, Narben können heilen. Sie verblassen nicht, sie gehen nicht weg – sie heilen. Egal wie schlimm der Schmerz auch sein mag. Du wirst dich über ihn stellen. Du bist das kleine Mädchen. Ich bin mir sicher, du wirst die Kraft finden, deine Maske fallen zu lassen. Dich über jeden Schmerz hinweg zu stellen. Alles was du dafür braucht? erinnere dich: Weißt du noch wie unbekümmert du warst?

Mein kleines Mädchen, setz dich über den Schmerz hinweg. Lerne wieder fliegen. Befreie deine Gedanken. Sei frei und fröhlich ohne diesen Groll des Verlustes. Du wirst es schaffen.

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Lass uns gemeinsam im Regen tanzen

Weißt du, woher ich es weiß? Schaue ich heute über dich hinweg, sehe ich ein anderes kleines Mädchen. Ein Mädchen, das einst glaubte die Welt verändern zu können. Mit ihrer Liebe, mit ihrer Hingabe – gegenüber dem Leben. Mit der Zeit kamen die Verluste, die harten Worte der Welt. Es bildeten sich Narben. Tiefe Schnitte. Ich musste mir Hilfe holen. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Mir war die Leidenschaft am Leben verloren gegangen.

Du mein kleines Mädchen, du meine wundervolle Schwester hast die Leidenschaft im Herzen. Ich sehe sie. Tag für Tag. Stunde um Stunde strahlt sie verborgen hinter deinen bezaubernden braunen Augen. Du brauchst niemanden anderen um diese Leidenschaft zurückzuholen.

Dein Herz trägt für dich in sicherer Tiefe diesen Schatz verborgen. Den Schlüssel? Den wirst du wieder finden. Ich liebe dich meine kleine Schwester. Glaub mir, wenn du nicht weiter weißt, bin ich da. Solltest du eine Schulter zum Anlehnen brauche, bin ich da. Möchtest du schweigen, schweige ich mit dir. Egal wie sehr du in der Tiefe deines Herzens davon überzeugt bist allein zu sein. Hier und jetzt stehe ich und bin bereit deinen Schmerz mit dir zu teilen.

Kleine Schwester, glaube mir: Du bist nicht alleine. Drehst du dich um, werde ich bereits dort stehen und auf dich warten. Ein Leben ohne dich ist kein Leben für mich und deswegen:

Ich bin da, wann immer du mich brauchst!

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Mama und ihre Gedanken // Ein Brief an meinen Sohn Jättefint aus Köln überzeugt

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