Sie ist es .. bezaubernd und dazu noch unwahrscheinlich talentiert, die Rede ist von Johanna. Inhaberin des wohl schönsten Kinderladen aus Köln -Jättefint. Die “superschöne” Auszeit im Herzen von Köln. Ihr kommt nicht aus Köln. Egal, denn auch online vertreibt Johanna ihren unverwechselbaren skandinavischen Flair. Ich weiß, dass nicht nur ich ihn liebe. Deswegen habe ich sie zum Interview gebeten. Ich wollte sie gerne besser kennenlernen. Sie Fragen wie ihre Idee zum Laden entstand. Wie Johanna ihre Arbeit mit Bloggern empfindet und ob der Weg den sie gegangen ist, letztendlich der richtige für sie ist.
Liebe Johanna, stell dich und deine Idee zu JÄTTEFINT für meine Leser bitte kurz vor.
Ich komme aus Finnland und wohne schon bald 20 Jahre in Köln! Die Idee mit dem Laden kam mir, als meine Tochter klein war und mich Freunde immer wieder gefragt haben, woher ich all die tollen bunten Klamotten habe, die sie damals angezogen hat. Nachdem ich mehrere Jahre im Verlagswesen gearbeitet hatte und die Auftragslage hier schwieriger wurde, habe ich mir gedacht, dass ich etwas anderes tun möchte.
Ja, und dann kam mir die Idee mit einem skandinavischen Laden. Das ist jetzt sechs Jahre her oder eigentlich schon sieben Jahre, da ich das Ganze fast ein Jahr geplant und vorbereitet habe. Mittlerweile ist meine Tochter Siri schon 13 Jahre alt und wird bestimmt bald selbst hinter der Kassentheke stehen und mir helfen.
Dein Laden im Herzen von Köln ist eine Augenweide. Ich liebe es, zu stöbern, neue Kleinigkeiten für mich oder meine Kinder zu finden. Es macht Spaß, dich besuchen zu kommen. War dir bewusst, dass dieser Laden so eine Wirkung auf Menschen haben könnte? Und wie erklärst du dir, dass dein Konzept so aufgeht?
Nein, es war mir nicht bewusst, es war und ist immer noch jeden Tag für mich eine Überraschung, dass das Konzept so vielen zusagt, und dafür bin ich auch immer sehr dankbar. Ich glaube, dass viele Deutsche Skandinavien sehr mögen, und vielleicht ist es für sie wie eine kleine Reise nach Skandinavien und eine kleine Auszeit vom Alltag, wenn sie zu mir in den Laden kommen.
Alle, die bei mir arbeiten, kommen auch tatsächlich aus Skandinavien oder haben etwas mit Skandinavien zu tun, sodass die Atmosphäre wirklich authentisch ist. Ich denke, viele finden es auch toll, bei uns nicht die üblichen Mainstream-Produkte zu finden, sondern neue kleine Marken und Bekleidung entdecken zu können, die nicht jeder trägt.
Wie wählst du Produkte aus, die in deinen Laden einziehen dürfen?
Die Produkte müssen zu meinem bunten Laden passen, und wir sind ständig auf der Suche nach neuen Marken aus Skandinavien. Oft sind wir selbst wie kleine Kinder, wenn wir die Lieferungen auspacken. Wichtig ist, dass der Preis stimmt und die Bekleidung oder das Produkt von guter Qualität ist. Wir wollen unseren Kunden Waren anbieten, die gute Laune machen und einfach „jättefint“ sind! (= superschön auf Schwedisch)
Du arbeitest mit Bloggern zusammen. Wie bist du darauf gekommen und nutzt du zusätzlich herrkömmliche Marketing-Wege?
Die Zusammenarbeit mit den Bloggern hat eigentlich mit Mari von Baby, Kind und Meer angefangen. Sie hat mich vor einigen Jahren kontaktiert, und danach ging es erst so richtig los. Ich arbeite sehr gern mit Bloggern zusammen, mittlerweile kann ich die Zusammenarbeit aber nicht mehr selbst koordinieren. Daher bin ich sehr dankbar über die tolle Hilfe von Maria Rodriguez von der PR-Agentur Artventure Public Relations in Hamburg.
Blogger Relation
Sie steht mir immer zur Seite und ist ein echtes Organisationstalent. Ich schalte natürlich auch Annoncen in verschiedenen Zeitungen, besonders in lokalen Zeitungen wie „In Sülz“ oder „Rheinkind“.
Am meisten bringt mir aber die Zusammenarbeit mit den Bloggern, da sie ihren Fans die JÄTTEFINT-Sachen auf ihre individuelle Art zeigen. Ich finde es immer spannend zu sehen, wie die Blogger die JÄTTEFINT-Bekleidung präsentieren.
Findest du, Blogger haben in der Werbung bereits den Stellenwert, der Ihnen zusteht, oder ist diese Art von Marketing noch zu wenig angesehen?
Ich denke, die großen Firmen haben die Marketing-Möglichkeiten, die man durch Blogger hat, schon längst entdeckt. Für mich persönlich ist es wichtig, mit Bloggern zusammenzuarbeiten, die authentisch sind und die „meine“ JÄTTEFINT-Waren genauso mögen wie ich.
Viele Blogger arbeiten sehr professionell und betreiben dies als Fulltime-Job. Für mich haben Blogger einen hohen Stellenwert und ich betrachte sie als Online-Journalisten. Viele sind zudem absolute Trendsetter und immer am Puls der Zeit.
Was wünscht du dir für das nächste Jahr? Du bist gerade mit deinem Laden umgezogen, hast nebenbei eine Agentur und einen Onlineshop. Hast du bereits alles was man zum glücklich sein braucht?
Alle meine Wünsche sind eigentlich erfüllt, ich wollte mich schon seit einigen Jahren vergrößern und bin sehr glücklich darüber, dass es endlich geklappt hat. Jetzt habe ich alles unter einem Dach: das Ladenlokal, den Online-Shop, mein Büro, das Lager und einen Showroom für meine Agentur-Kunden. In meiner Agentur arbeite ich als Vertreterin für mehrere skandinavische Labels, und das ist eigentlich meine Hauptarbeit.
Wir würden gern nächstes Jahr ein neues Online-Shop-System einführen, da sind wir gerade in der Planung. Wenn das steht, bin ich mit allem zufrieden!
Hast du einen Tipp für Mamas, die sich selbstständig machen möchten? Ist es für dich der richtige Weg gewesen, oder ist die Selbstständigkeit etwas, das sich auf den ersten Blick blendend anfühlt, auf den zweiten aber sehr harte Arbeit ist?
Ich finde es toll, mein eigener Boss zu sein und meine Arbeit so gestalten zu können, wie ich es will. Entscheidungen zu treffen macht mir Spaß, und es ist schön, von niemandem abhängig zu sein. Die Kinder- und Babywelt ist natürlich eine sehr positive, angenehme Branche, und es macht sehr viel Spaß, in diesem Bereich zu arbeiten.
Ich arbeite aber wirklich viel und zähle meine Arbeitsstunden schon gar nicht mehr – aber das ist ja meine eigene Wahl. Wenn du etwas hast, wofür du brennst, kann ich es nur empfehlen, sich selbstständig zu machen. Ich denke, es ist sehr wichtig, in dem Bereich, in dem man sich selbstständig machen möchte, vorher so viele Informationen wie möglich zu sammeln.
Ich bin selbst ein Jahr lang zu einem Gründer-Coaching-Kurs gegangen (NUK in Köln), habe dort einen Businessplan geschrieben und meine Pläne mit Experten durchgesprochen. Das hat mir sehr geholfen. Mich selbstständig zu machen war genau die richtige Wahl für mich.