Wenn ich über Themen schreiben möchte, die mir sehr am Herzen liegen, sich seit Monaten wie Nebel um meine Seele legen und mir irgendwie weh tun, merke ich wie schwer es mir fällt einen Anfang zu finden.Die vergangenen Tage habe ich bemerkt, dass einige meiner Gefühle und Gedanken raus müssen, ich brenne innerlich, muss mir Luft machen, meinen Frust niederschreiben. Trotz einer kleinen Auszeit die ich mir gegönnt habe, stehe ich kurze Zeit später wieder an dem selben Punkt wie zuvor – ich bin kraftlos und jedes, meines Erachtens, aus der Norm gefallene Verhalten meines Sohnes bringt mich an den Rand der Verzweiflung.
Die fehlende Energie löst in mir Sehnsüchte nach Ruhe und Rückzug aus. Vor ein paar Wochen klappte alles noch so gut, nun ist Schlaf ein sehr großes Thema, denn unser kleiner Mann möchte nicht mehr schlafen. Es braucht eine halbe Ewigkeit bis er eingeschlafen ist, ohne sich daneben zu legen ist es nicht mehr möglich. Schlafen ist mittlerweile mit sehr vielen Tränen und Kummer auf beiden Seiten verbunden, dass schmerzt. Jeden Träne tut mir weh, doch durch die erhöhte Aktivität meine wachen Sohnes, habe ich das Gefühl ich brauche seine Schlafzeiten mehr denn je.
Abends ist er manchmal bis halb zehn/zehn wach, was letztendlich dazu führt, dass wir seit Wochen keine einzige kinderfreie Minute mehr haben. So sehr ich meinen Sohn und das Mutter sein liebe, so sehr wünsche ich mir auch, dass er an manchen Augenblicken des Tages einfach müde ist und mir ein paar freie Minuten gönnt. Doch das schlimmste Gefühl ist und bleibt, wenn man am Ende des Tages merkt niemandem gerecht geworden zu sein. Weder dem eigenen Kind, noch sich selbst oder geschweige denn der Welt da draußen.
Stattdessen liegt man im Bett, denkt über die eigenen verletzenden Worte nach und grämt sich für die eigene Ungeduld. In letzter Zeit habe ich oft diese Gedanken und es macht mich unendlich traurig meinem Sohn solch eine Nervosität zu vermitteln. Wenn er mich, durch seine herzerweichend süße Art, auf meine Schwachstellen aufmerksam macht ist es noch schlimmer. Eigentlich wäre ich gerne wieder die Mutter mit der Gelassenheit eines Woodstock-Hippies, die sich über solche Sachen nicht mal ansatzweise den Kopf zerbricht, weil sie durch und durch mit sich im Reinen ist. Es fällt mir immer wieder schwer meinem Kind klar zu machen, dass Mama gerade mal ein paar Minuten für sich selbst braucht, also reagiere ich genervt und das verbessert die Situation für keinen Beteiligten. Doch durch meinen Kopf schwirren so viele Verpflichtungen denen ich nicht ansatzweise in 24 Stunden nachkommen kann.
Deswegen habe ich beschlossen mir nicht mehr so viele Gedanken zu machen. Mir nicht mehr den Druck von außen auf die eigenen Schultern zu laden. Ich bin wichtig. Mein Kind ist wichtig. Alles andere ist Nebensache.
Überfordert euch der Alltag und das Leben auch manchmal?
Wie geht ihr mit solchen Gefühlen um?
Liebe Alina…das kommt mir nur allzu bekannt vor. Ich kenbe Deine Gefühle ubd weiß selbst nie so recht, wie ich damit umgehen soll, ohne dass bei allen Beteiligten nur Frust entsteht. Das einzige, was ich mir immer wieder sage: Es geht vorbei! Das alles sind nur Phasen.
Vielleicht ist inzwischen auch einfach der Mittagsschlaf überflüssig. Damit hatte ich auch zu kämpfen. Aber schläft mein Sohn mittags, ist er abends auch bis 22.00 wach. Und selbst jetzt, wo er keinen Mittagsschlaf mehr macht, weigert er sich oft ins Bett zu gehen am Abend. Erst recht seit das Baby da ist. Aber vestimmt ändert sich auch das bald wieder.
Halte durch!
Danke für deine Antwort.
Ich habe mir diese Frage auch schon oft überlegt, aber er ist 19 Monate alt und fängt extrem an seine Augen zu reiben und wirkt wirklich müde ab einer gewissen Zeit. Ist dannach aber wie du sagst top fit und das bis spät Abends. Manchmal wenn wir keine Lust haben lassen wir ihn bis er müde wird bei uns und ja dann geht er ab 22 Uhr selbstädnig ins Bett. Fängt an sich seinen Platz zu suchen oder winkt mir und legt sich zu Papa, also er weiß schon sehr gut wann er müde ist. Ich weiß nicht was ich tun soll was das Thema Schlaf angeht.
Ich werde es nun aber etwas wacher beobachten und deine Tipps beherzigen.
Danke!
Deine Alina
Ich verstehe dich voll und ganz. Derzeit stecke ich im selben Karussell fest. Mein Sohn bockt und jammert bei Allem, was geht und ich bin nervös, gereizt und übermüdet. Sobald ich etwas für mich tun möchte, brüllt er los. Das zerrt an den Nerven. Mir fehlt mein selbstbestimmtes Leben. Wir sind den ganzen Tag alleine. Bus auf Verabredungen. Bald geht er in die Kita. Dann entspannen sich vielleicht meine Nerven. Du hast mein vollstes Verständnis.
Danke für deine liebe Antwort. Wir sind auch auf der Suche nach einer Tagesmutter, weil er einfach so nach der Konfrontation lächzt und ich denke ihm fehlt die Power und die Konfrontation mit anderen, so das er auch mal wieder müde ist.
Ich bin gespannt wie es wird wenn der Kleine in der Kita ist. Viel Glück euch daheim.
Deine Alina
Habt Ihr keine Möglichkeit, den Kleinen auch mal in gute Hände zu geben, um wieder durchatmen zu können?
Deine Gefühle sind völlig normal. Wir sind nicht nur Mütter (oder Väter), sondern auch Menschen. Diese haben eigene Gefühle, eigene Bedürfnisse, Wünsche, Träume und den Impuls, auch mal frei sein zu dürfen.
Du lässt es nicht am Kind aus – zumindest nicht so, dass es dem Kleinen schadet. Wichtig wären eben nur gewisse Freiräume, die Dir und letztendlich dem Kleinen zugute kommen. Keine Mutter nützt dem eigenen Kind, wenn sie ausgelaugt, ausgebrannt und ein Nervenbündel ist.
Viel Glück und herzliche Grüße
Sylvia Kling
Hallo,
Ich find es klasse das du so ehrlich bist!!! Ich folge dir erst seit kurzem ( angefangen bei Instragram) und ich muss sagen ich mag deine offene und ehrlich Art total!!!
Also ich bin Mama von 2 Kinder 3 Jahre und 8 Monate und ja mir geht’s ähnlich!
Wenn ich nachts zum Beispiel keinen Schlaf bekomme oder wenn am Tag beide Gequengel und ihn keinen gerecht werde! Auch mir selber nicht!
Ich muss gestehen, ich nehme mir meine Auszeit. Jede Woche Dienstag Abends. Da gehe ich 1 Stunde schwimmen und danach mit meinen Freunden noch was essen!
Vielleicht kannst du das auch versuchen? 1 mal die Woche ein Abend für dich? Wo du auch wirklich das Haus verlässt :-)
Ich will es immer mal probieren, aber dann bin ich doch zu müde und sehne mich nach meiner Couch. Füße hoch und gut ist. ab zehn Uhr habe ich ja Freizeit, aber eigentlich sollte ich da schon längst selbst mal ins Bett gehen damit ich morgens nicht immer so müde bin. Mal abwarten wie sich das ales entwickelt die nächste Zeit. Ich denke ich brauche definitv Zeit um zu Entschleunigen.
Danke dir für die tolle Anregung!