Paartherapie // Meine Erfahrungen, denn manchmal kommt man im Eltern sein einfach nicht mehr alleine klar!

Paartherapie unsere persönlichen Erfahrungen

Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Dieser Tag an dem wir beide vollkommen emotional aufgefühlt auf diesen harten Holzstühlen in dem kleinen Raum der katolischen Familienberatungstelle saßen. Draußen zischte das Wasser. Baustellenlärm ließ unser Unterbewusstsein immer wieder an die Welt da draußen erinnern. Holte uns zurück, wenn wir drohten abzuschweifen. Vor uns befand sich ein kleiner Raum. Eine freundliche Frau. In uns? Gefühle voller Traurigkeit. War es das jetzt? Mit uns? Dem Paar? Ist Liebling Geschichte? Heißt es Abschied nehmen?
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Erzählen Sie doch Mal davon, wie Sie sich kennengelernt haben?

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riss mich eine Frauenstimme aus meinen Träumereien. Wir erzählten. Lächelten. Unsere Erinnerungen führten uns zurück an jenen Tag. Jene Zeit. Ohne Kinder. Nur wir beide. Einfacher? War es nie.

“Denken sie gerne zurück?”

Ein Blick. Ein Gedanke. Nur eine Antwort auf diese Frage. JA und wie gerne ich daran zurück denke. Er war mein sechser im Lotto. Der erste Mann mit dem ich mich wirklich austauschen konnte. Wir konnten reden, sprechen, lachen und Zeit mit einander verbringen ohne das uns langweilig wurde.

“Sind sie gerne mit ihrem Partner zusammen? Abeits von Problemen und Meinungsverschiedenheiten? Wenn all das nur für einen kurzen Moment ausgeklammert wäre?” Stellte sie erneut eine Frage zu Beginn. Meine Antwort? Ja.

 

Lösungswege für Konflikte finden

“Dann haben sie die besten Vorraussetzungen. Die meisten kommen nämlich wirklich immer erst dann, wenn es zu spät ist. Dann, wenn das elementarste einer funktionierenden Partnerschaft bereits gänzlich ausgelöscht ist. Dann, wenn die Liebe nicht mehr da ist. Man sie neu entdecken möchte. Meistens ist es an jenem Zeitpunkt bereits zu spät.

Das, was meinen Liebling und mich voneinander trennt ist unsere Kommunikation in Streitereien. Meinungsverschiedenheiten sachlich auszusitzen. Auszuhalten, wenn der andere eine andere Meinung vertritt als man selbst. Kompromisse finden und noch wichtiger? Sie zu leben.

 

Lernen mit Verletzung umzugehen

Trügerische an Streitereien ist die Tatsache, dass auf einen Streit meist zehnmal so viele Glücksmomente folgen müssen, um in der Beziehung erneut Frieden zu finden. Streit bedeutet oftmals Verletzung. Diese zu heilen setzt schöne Momente voraus. Viel Streit verhindert dies. Ein Teufelskreis, aus dem man nur ausbrechen kann, wenn man Streit untereinander nicht als lebensbedrohlich empfindet.

Streit kommt in den besten Ehen vor. Streitigkeiten gibt es überall. Eine Tatsache, die man sich immer wieder vor Augen führen sollte. Schaue ich aus der Vogelperspektive auf meinen Alltag, sehe ich immer mal wieder größere oder kleinere Streitigkeiten. Es ist okay. Es kommt auf das wie an. Eine gesunde Streitkultur entwicklen das ist es, was wir in der Paartherapie lernen.

 

Zeit sich auszutauschen!

Verstehen zu lernen: Was sagt der Andere und was verstehe ich?

Oftmals beginnt ein Streit an dieser Stelle. Was habe ich verstanden aus dem, was mein Partner mit gesagt hat? Die Frage, die wir uns stellen müssen lautet: was meinte er wirklich? Ihr werden erstaunt sein, wie unterschiedlich dies ausfallen kann und zu was wir Frauen manchmal im stande sind.

 

“WAS, das hast Du jetzt wirklich gesagt? Das ist so gemein von dir!”

“Ich hab doch gar nichts gesagt?”

“Doch ich habe es genau gehört. Schäm dich. Ich rede nie wieder mit dir.”

 

Vor allem habe ich in unserer gemeinsamen Paartherapie gelernt meinen Partner zu sehen. Seine Wünsche. Sein Anliegen und vor allem seine Prioritäten. Es heißt nicht, dass seine falsch sind, nur weil er es nicht meine sind. Für mich ging in unserer Vergangenheit voraus, dass mein Partner sich nicht nur für unsere Familie interessierte. Wie sich herausstellte ein sehr dämlicher Irrtum, der ihn zu allem Überfluss sehr verletzte.

Oftmals sind es Kleinigkeiten, die eine Beziehung in der Summe am Ende belasten und sogar auf den Prüfstand stellen. Als Eltern fehlt Zeit. Momente für das Paar. Abseits von den Kindern. Ein MUSS für eine gesunde Beziehung. Austausch, Zweisamkeit, Worte weg von Erziehung und Alltagsproblemen.

 

Haben wir uns überhaupt noch etwas zu erzählen?

Verletzte Seelen brauchen sicherlich einige Zeit, um sich wieder anzunähern. Die Liebe ist der beste Beweis dafür, dass noch etwas da ist. Dass sich die Arbeit lohnt. Der Gedanke an das Kennenlernen Schmetterlinge erzeugt.

Ich habe bei meiner Beziehung nie an unsere Kinder gedacht. Es ist in meinen Augen ein falscher Grund, um zusammenzubleiben. Ich habe an mich gedacht und daran, ob mir etwas fehlen würde, wenn er nicht mehr neben mir wäre.

Am Ende meiner langen Gedankenkette bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass er mein bester Freund ist. Mein Weggefährte. Mein Lächeln. Schaue ich ihn an, liebe ich ihn. Das wollte ich nicht aufgeben, also haben wir an uns gearbeitet und tun es noch. Tag für Tag. Stunde um Stunde.

 

Paartherapie persönliche Erfahrungen

In unserer Paartherapie bleibt endlich wieder Zeit sich in Ruhe auszutauschen. Den Mann gegenüber wahrzunehmen, als solchen. Wir lernen mit Konflikten umzugehen und Lösungsansätze zu finden. All die Zeit, die uns manchmal im Alltag füreinander fehlt, haben wir in diesen Stunden. Zeit für das Paar. Raum und Ruhe um Probleme zu klären und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Es ist weder spießig noch langweilig. In den letzten zwei Jahren haben wir gelernt uns als Paar sehen zu lernen und auf diesem Weg haben wir gelernt alleine Konflikte lösen zu lernen, sie auszuhalten und ja, auch ein Stück weit den anderen Menschen auszuhalten, wenn es uns mal nicht passt, was dieser macht.

 

 

Wir haben nur dieses eine Leben.
In diesem sollten wir glücklich sein. Oder etwa nicht?

 

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
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