anstregend, furchtbar wunderschön, furchtbar nervenaufreibend und verdammt wundervoll. Welcher Gedanke kam dir bei meiner Überschrift? Wie empfindest du deinen Alltag mit Kind? Darum soll es hier gehen, denn die Stimmung da draußen in der Gesellschaft, die sich in den sozialen Netzwerken immer wieder beschönigt darstellt, besagt nicht das, was sich in Zahlen und Fakten erkennen lässt. Wusstest du, dass jedes vierte Kind in Deutschland auf irgendeine Art und Weise missbraucht wird? Das kann psychisch oder physisch sein. Dabei beginnt psychische Gewalt schon in der Kommunikation mit Kindern, die SO sicherlich nicht in Zahlen zu fassen gibt. “Hast Du dir eigentlich selbst schon mal beim reden zugehört? Dann wüsstest du vielleicht wie viel Müll da den ganzen Tag rauskommt.”
Gebildet aussehende Mutter zu ihrem ca. sechs jährigen Sohn in der Kölner Innenstadt
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Täter kommen meist aus dem privaten Umfeld aus der Mitte der Gesellschaft
Laut BKA wurden in Deutschland 2018 rund 40 Kinder missbraucht – PRO TAG. Insgesamt über 15.000 Kinder Opfer von sexueller Gewalt. Die Täter kommen oftmals aus dem häuslichen Umfeld, daher ist die Dunkelziffer eventuell noch höher. Wer klagt schon die nächsten Verwandten an? Beziehungsweise wie oft kommt es überhaupt zur Aufklärung? Laut BKA liegt die Aufklärungsrate bei rund 80%, aber was heißt diese Zahl schon? Kürzlich hörte ich im Podcast Zeit Verbrechen eine Nacherzählung einer Tat bei der es um ein kleines siebenjähriges Mädchen ging, das zu Hause von ihrer Mutter und ihrem Vater gefangen gehalten wurde. Die Kleine hatte eine Größe und ein Gewicht einer zweijährigen. Am Ende ist sie an ihrer letzten Mahlzeit erstickt. Der Vatter sagte noch: “Ja, die hat noch etwas gequackt und gerufen, aber ich wollte meinen Film zu Ende schauen.” Dannach ist er zur ihr. Sie muss jämmerlich gestorben sein. Asperiert an ihrer letzten Mahzeit mit Steinen im Bauch, weil sie so lange nichts zu Essen bekam.
Ein schrecklicher Einzelfall, der SO nichts in der öffentlichen Disskussion zu suchen hat? Die Frau hatte insgesamt vier Kinder. Alle wurden ihr weggenommen, weil sie bereits auffällig wurde. Sie hasste Kinder, aber hielt ihre Männer mit diesen. Eigentlich hätte sie dem Jugenamt auffallen müssen. Warum ich diesen schrecklichen Fall schilder, der schon Jahre zurück liegt? Ich glaube, es muss 2004 gewesen sein. Weil letztes Jahr insgesamt 136 Kinder gewaltsam getötet wurden. 80 Prozent von ihnen waren unter 6 Jahren. Kindesmisshandlungen gab es ingesamt 4.180 Fälle im letzten Jahr. Damit gehen die Zahlen leicht zurück, doch ehrlich gesagt erschrecken sie mich zutiefst.
Ich muss weinen, wenn ich an die Kinder dieser Welt denke
Wir kriegen Kinder, weil wir denken alles wird gut. Wir schenken Leben und am Ende sind Menschen zu stolz, um sich Hilfe zu holen. Stattdessen lassen Menschen diese Unzufriedenheit ihres eigenen Lebens an kleinen unschuldigen Menschen aus.
Wie sollten wir im Alltag mit Kindern umgehen?
Mich erschreckt mit welcher Brutalität mit Kindern umgegangen wird und in welchem Ausmaß dies geschieht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten immer fröhlich vor sich her zwitschern wie toll doch alles läuft. Und ich denke genau hier liegt der springende Punkt mit unter begraben: wir sind nicht ehrlich zu uns selbst. Wir wollen bestehen. In der Gesellschaft und vor uns selbst. Wir haben Angst Überforderung zuzugeben. Ich erinnere mich noch gut an meinen Artikel in dem ich klar und deutlich schilderte, dass ich es momentan wirklich schwer mit meinem Sohn habe. Die Gegenwehr enorm. Postiv als auch negativ. Wie könne man so etwas über sein Kind schreiben? Wie könne man es so sehen? Sagten andere.
Hilfe holen im Alltag mit Kind!
Ich bin immer ehrlich zu mir selbst. Ich hole mir stets Hilfe. Kommuniziere meine Gefühle und suche immer in mir drinn, was gerade los ist. So gehe ich niemals, wirklich nie, nie, niemals an meine Kinder und ihre unschuldige Seele. Ich mache Fehler! Ja, das tue ich, aber ich kommuniziere nach.
“Mein Kind war mein größter Fehler. Jetzt ist es zu spät!”
Die Antworten und Kommentare, die ich noch heute auf diesen Artikel bekommen treffen mich sehr. “Ich hasse mein Kind seit seiner Geburt.” “Mein Kind ist Abschaum für mich.” “Ich kann nicht einmal allein auf die Toilette gehen, wie soll ich solch ein Wesen lieben, das mir alles genommen hat?” “Ein Kind hat weniger Daseins Berechtigung als ein Tier, die tun mir immer so leid, aber ein Kind? Was ist das?”
Soll ich weiterschreiben? Mir treibt es beinah vor Fassungslosigkeit die Tränen in die Augen, wie manche Menschen ihre eigenen Kinder sehen. Nicht nur wegen den Kindern, sondern auch für diese Mütter, die anscheinend – so wie es auch eine Mama geschrieben hatte: “die richtige Ausfahrt irgendwo verpasts gehabt zu haben schien.” Was für ein Leben? Wisst ihr, worin ich das größte Problem sehe? In der Ignoranz der Gesellschaft. In jedem einzelnen vor uns, der immer lieber böse Miene zum guten Spiel macht, als sie ehrlich zu positionieren und der Positionierung uns aller gegenüber Abtreibung. Das Thema gehört für mich ganz klar enttabuisiert, um bei dieser Debatte ein Stück in die Richung zu gelangen. Zudem muss Prävention auf der Straße betrieben werden. Im Bereich Sucht verstärkt Präventiv gearbeitet werden. Wie viele Kinder gibt es die auf der Straße gezeugt werden oder grundsätzlich unter Süchtigen?
Aushalten lernen muss auch gelernt sein
Wie würde es aber wohl Müttern gehen, die vielleicht zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben hätten ehrlich sagen können, wie es ihnen geht? Wenn jemand da gewesen wäre, der ihnen das kleine Menschenkind abgenommen hätte, um auf Toilette zu gehen. Wenn wir uns alle an die Hand nehmen würde und einmal laut in die Welt hinausbrüllen würden: Kinder haben? Mensch, das ist wirklich furchtbar anstregend. Und uns als Mütter verbünden würde. Nicht jeder muss zeigen, dass alles toll ist und wir den Orden für die beste Mutter des Jahres verdient hätten.
Ich kann all die angedeuteten “mir geht es nicht so gut, aber wird schon. Ich liebe meine Kinder” nicht mehr hören. Ehrlich sein, das müssen wir mal lernen.
Was hinter den verschlossenen Türen passiert bleibt meist nämlich nur ein Geheimnis. Und die Lösung? Münch, BKA-Päsident, fordert sensibler für Kinder zu werden. Er fordert auf Kinder ernster zu nehmen in ihren Aussagen. Nicht weg schauen, sondern handeln. Leider fehle es für Präventionsarbeit an nötigen Mitteln. So las ich es in einem Artikel der Tagesschau zur Kriminalstatistik 2018.
Persönlich verletzt im Alltag mit schwierigem Kind
Letztens trat mein Nachbar in einer Situation vor die Tür, die mir persönlich schon genug zusetzte. Dieser Augenblick drehte sich um meine trobende Mia, die sauer auf mich war, weil ich sie nicht tragen konnte, dank meiner Einkäufe. Sie schmiss sich auf den Hausflur, schrie und brüllte, was das Zeug hielt. Ich versuchte zu vermmitteln, aber es war spät. Ich müde vom Tag. Er oben am Treppenabsatz mit einem sehr besorgten Blick. Ich fühlte mich persönlich angegriffen durch sein Einmischen. Dieses Kind treibt mich in den Wahnsinn. Ich begleite es mit aller Liebe und Hingabe und wer ist am Ende Schuld? Die Eltern. Ganz ehrlich? Nach diesen Zahlen und Fakten denke ich anders. Ich bin froh, dass er den Mut hatte und vor die Tür trat, um nachzuschauen, was mit dem kleinen Mädchen aus der untersten Etage gerade passiert. Ich bin froh, dass er mich kritisch beäugte, ob alles seine Richtigkeit hat, denn wenn bei uns zu Hause nicht alles in Ordnung wäre, wen hätte dieses Kind dann, das sich für sie einsetzt? Wir sollten viel öfter unsere Stimme einsetzen, denn sie können es nicht.
Warum machen wir Eltern es uns im Alltag so schwer?
Wir Eltern müssen dringend unsere Eitelkeiten ablegen. Lernen uns über unsere Befindlichkeiten auszutauschen. Wir müssen lernen ehrlich zu uns selbst zu sein und auch mal hin und wieder laut in die Welt hinausschreien, dass alles gerade furchtbar ist. Kinder verstehen das. Sie halten mehr aus, als wir denken, aber Missbrauch geht zu weit. Täglicher Hass geht zu weit. Und der Film Elternschule geht auch zu weit. Das verstehen sie nicht.
Außenstehende müssen wachsamer sein. Kinder in ihrer Sprache schulen, dass sie sich selbst äußern können. Sie müssen lernen sich im Internet gut und sicher zu bewegen, dass sie sich Hilfe holen können, laut Münch. Und hier sind wieder an dem nächsten kritischen Punkt – der Medienerziehung. Sie ist verdammt nochmal der rettende Anker dieser Kinder. Also sollten wir auch hier nicht gegeneinander hetzen mit bösen Kampagnen, sondern eine einheitliche Erziehung schaffen, die Kindern eine Chance schafft.
Seid gut zu euch!
In diesem Sinne seid gut zu euch, denn der Alltag mit Kindern kann wirklich furchtbar anstregend sein. Aber diese kleinen Menschen sollten niemals diese Last auf sich nehmen müssen. Am Ende des Tages sind sie immer noch Kinder, die eine Chance verdient haben!!!! Holt euch Hilfe. Es gibt Beratungen, Paartherapien, Suchtberatung, Achtsamkeitskurse, Auszeiten für Eltern, Blogs über persönliche Erfahrungen, Foren und Cafés. Tauscht euch aus. Seid ehrlich zu euch und zu anderen. Wir sind nicht alleine, aber wir müssen diesen einen Schritt raus ins Leben wagen. Wir müssen lernen Schwäche zu zeigen. Offenbahren lernen, dass wir uns das SO vielleicht nicht vorgestellt haben. Wir müssen das Lernen, aber unsere Kinder müssen dies nicht lernen. Das ist unser Kampf mit unserem Leben. Nicht der unserer Kinder.
Die komplette Pressemitteilung findet ihr hier.