Regel-, Waldorf-, Montessori- oder Waldkindergarten: Wohin geht unser zweites Kind?

Die Auswahl an pädagogischen Konzepten für den passenden Kindergarten ist heutzutage unheimlich vielseitig. Jedes Konzept spricht für sich. Doch nicht jedes Konzept ist für jedes Kind geeignet, finde ich. Am liebsten hätte ich meinen Sohn damals im Waldorfkindergarten untergebracht, aber dieser nahm uns leider nicht auf. Meine zweite Wahl fiel schnell auf den Waldkindergarten. Das Konzept spricht mich nach wie vor sehr an. Die Kinder sind den ganzen Vormittag an der frischen Luft. Sie haben einmal die Woche Musikunterricht und spielen überwiegend mit Naturmaterialien.

Die Vorteile und Nachteile im Waldkindergarten

Die Betreuungszeiten sind von 8 bis ca. 14 Uhr ohne Mittagessen. Das Frühstück wird von uns Eltern mitgegeben. Keine leichte Angelegenheit in der Organisation für Berufstätige, aber für uns ein Luxus die Betreuungszeiten so Händeln zu können, dank Oma und Opa. Am Ende des Tages habe ich mir oft längere Betreuungszeiten mit Mittagessen gewünscht. Heute bin ich dankbar, dass ich beim Mittagessen so viel über mein Kind erfahre und noch so viel Zeit mit ihm gemeinsam verbringen darf. Wir haben es nie bereut diese Art von Kindergarten ausgewählt zu haben. Unser Großer hat sich in den letzten zwei Jahren toll entwickelt. Er liebt die Natur. Er liebt es mit Stöcken die verrücktesten Dinge zu spielen, auf Bäume zu klettern, Tipis aus langen Ästen zu bauen und auf der Erde zu picknicken. Erde ist sein Element.

Vorteile der Natur für Kinder

Ich finde, für Kinder in dem Alter gibt es auch beinah nichts wertvolleres als unsere Natur. Der einzige Punkt, der uns immer Sorgen bereitete war die Schulvorbereitung der Vorschulkinder. Doch inzwischen gibt es genügend Studien, die besagen, dass Waldkinder meist sogar besser auf die Schule vorbereitet sind, als andere Kinder aus Regelkindergärten. Zudem empfinden Kinder im Wald durch den angenehmen Lärmpegel verhältnismäßig wenig Stress, weil es recht leise ist, wenn die Kinder untereinander spielen. In kleinen Räumen oder einem kleinen Spielplatz mit vielen Kindern kann es hier hin und wieder etwas lauter für Kinder sein. Viele herkömmliche Kindergärten haben die positiven Aspekte des Waldes bereits erkannt und ebenfalls Waldtage oder Waldgruppen in ihr Konzept übertragen. Das Konzept des Waldkindergartens schwappte vor Jahren aus Skandinavien zu uns über und gewinnt zunehmend an Beliebtheit im Bereich Betreuung.

welcher kindergarten für mein kind

Ich möchte bei meinen persönlichen Vorlieben für diesen Kindergarten gar keine pro und contra Liste aufsetzen, die nur den Waldkindergarten als einzig richtig dastehen lässt. Wie gesagt, jedes Kind ist anders und so individuell einzelne Konzepte sind, so individuelle sind auch die Bedürfnisse unserer Kinder. Ich möchte lediglich aufzeigen, warum mir persönlich der Wald für Kinder so gut gefällt. Darüber hinaus gibt es aber natürlich auch eine sehr raue Dynamik unter den Kindern. Ich weiß nicht, wie das in euren Kindergärten ist und ob dies bei uns so ist, weil wir so viele Jungs dabei haben, aber ab und zu geht es schon wild her bei den jungen Wilden.

Unsere Große wird ein Waldkind

Trotzdem lieben wir Eltern all die Vorteile der Natur so sehr, dass wir uns auch für unsere kleine Tochter für den Waldkindergarten entschieden haben. Ich bin mir sicher – hier wird sie sich großartig entfalten. Ein Jahr haben die beiden Geschwister in der kleinen Gruppe von 15 Kindern mit 3 Erzieherinnen gemeinsam. Nach diesem gemeinsamen Kindergartenjahr wird der Große in die Schule wechseln und unsere Maus noch zwei Jahre die Wälder durchstreichen.

Ich freue mich sehr auf dieses neue Abenteuer.
Wie sieht es bei euch aus? Wäre so ein Waldkindergarten was für eure Kleinen oder sagt ihr von vornherein – ne, absolut nicht!
Ich freue mich auf eure Meinung, eure Alina!

 

Tags: Kindergarten, Kita, Waldkindergarten, zweites Kind

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Warum habe ich als Mutter nur so viel Stress? Geschenkidee für meinen Liebling

Comments

    • Alex
    • 2. März 2019
    Antworten

    Huhu,
    ich hätte mir so einen Waldkindergarten sehr gewünscht für unser erstes Kind, aber der nächste ist einfach zu weit weg. Aber völlig unerwartet stellte sich heraus dass die Kitaerzierherinnen unserer Kinder den Wald auch sehr lieben und das Grundstück am im Waldrand auch das ganze Jahr über genutzt wird. Der Große hat locker zwei Matschhosen durchgerockt von November bis März. So haben wir ein wenig Waldkita doch noch bekommen. Und ja die Betreuungszeiten hätten mir wohl irgendwann das Genick gebrochen…
    Lg

  1. Antworten

    Hallo Alina, an schönen Tagen wäre so ein Waldkindergarten auf jeden Fall etwas für meine Kinder, wobei mich persönlich die Abholtzeit abschrecken würde. Da ist es dann schwierig, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Andererseits, wenn ich mehr verdienen würde, könnte ich mir auch gut vorstellen, nur 30 Stunden zu arbeiten und die Kinder dann so früh abzuholen. Und dann ist es ja so: wenn man etwas wirklich will, bekommt man das schon irgendwie hin. Wir sind auf jeden Fall auch viel draußen in der Natur, auch wenn das absolut kein Vergleich ist. Meine Kinder genießen das und ich selbst bin auch ein absoluter Naturmensch <3

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